Berlin, aktualisiert am 08.09.2022 - Das Elektrokardiogramm zählt zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden in der Medizin. Es kann Herzrhythmusstörungen nachweisen und Hinweise auf verdickte Herzwände oder Durchblutungsstörungen geben. In Notfallsituationen wird es eingesetzt, um Herzinfarkte zu diagnostizieren oder auszuschließen. Doch wie funktioniert das EKG?

An der rechten Vorhofwand des Herzens befindet sich der Sinusknoten, der herzeigene Taktgeber. Er sendet elektrische Impulse, die sich über das Herz ausbreiten, damit es gleichmäßig schlägt. Beim Elektrokardiogramm (EKG) messen Elektroden, wie sich die Herzströme im Organ ausbreiten und zurückbilden. Die Elektroden sind an Brustkorb, Armen und Beinen befestigt und erfassen die elektrische Erregung an der Hautoberfläche. Diese Informationen geben sie an ein Aufzeichnungsgerät weiter. Auf einem Monitor oder einem EKG-Papier werden sie schließlich grafisch als Wellenlinie dargestellt.

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Am Wellenverlauf können Ärzte und Ärztinnen ablesen, wie häufig und schnell das Herz schlägt. Dabei sehen sie auch, ob Betroffene Extraschläge oder Rhythmusstörungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern haben. Die EKG-Kurve kann außerdem Hinweise darauf geben, ob die Durchblutung der Herzgefäße beeinträchtigt sein könnte. Ein EKG kann in vielen Arztpraxen schnell durchgeführt werden und verursacht keine Schmerzen. 

Die EKG-Arten

Das Elektrokardiogramm ist vielfältig einsetzbar. Mithilfe der folgenden drei gängigen Untersuchungsmethoden lässt sich herausfinden, ob Patientinnen und Patienten gesund sind oder etwa an Rhythmusstörungen oder anderen Herzproblemen leiden.

Ruhe-EKG Belastungs-EKG Langzeit-EKG

Der Sinusrhythmus Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Taktgeber des Herzens ist der Sinusknoten. Normalerweise löst er kleine Stromstöße aus, die sich auf einem festgelegten Weg im Herzen ausbreiten. Diese Herzströme misst das Elektrokardiogramm (EKG).

Darstellung einer gesunden EKG-Kurve
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EKG-Kurve bei gesundem Sinusrhythmus

Bei einem gesunden Herzen wird im EKG eine typische wiederkehrende Kurve sichtbar. Die erste kleine Welle zeigt, wie sich die Ströme in den Vorhöfen ausbreiten. Der große Ausschlag stellt dar, wie sich die Ströme in den Herzkammern ausbreiten. 

Darstellung einer EKG-Kurve mit Vorhofflimmern
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EKG-Kurve bei Vorhofflimmern

Beim Vorhofflimmern entstehen die Stromstöße nicht nur am Sinusknoten, sondern auch an anderen Stellen. Die unregelmäßigen Reize lassen die Vorhöfe sehr viel schneller schlagen als normal. Das wird auf einem Elektrokardiogramm sichtbar.

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