Was ist Harninkontinenz?
Viele schämen sich für etwas - auch wenn man gar nichts dafür kann. Zum Beispiel für Harninkontinenz. Auch deshalb ist es schwer festzustellen, wie viele Menschen genau davon betroffen sind. Und das sind gar nicht so wenige. Schätzungsweise sind über alle Altersstufen hinweg 13 Prozent der Bevölkerung betroffen. 15 Prozent der Frauen und knapp zehn Prozent der Männer. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
Bei Harninkontinenz verliert man ungewollt Urin. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz, unter anderem die folgenden:
Dranginkontinenz zeichnet sich dadurch aus, dass man plötzlich starken Harndrang verspürt und unkontrolliert Urin verliert.
Bei einem schwachen Beckenboden können körperlichen Beanspruchungen zu ungewolltem Urinverlust führen. Dies bezeichnet man als Belastungsinkontinenz. Beide Formen können auch gleichzeitig bestehen. Dann handelt es sich um eine Mischinkontinenz. Eine weitere Form ist die Überlaufinkontinenz. Hierbei staut sich, zum Beispiel aufgrund einer verengten Harnröhre, immer mehr Urin in der Harnblase an.Schließlich läuft sie über, ohne dass man Harndrang verspürt.
Manchmal entsteht eine Inkontinenz auch durch eine Schädigung der Nerven, die die Blase über das Rückenmark mit dem Gehirn verbinden. Es kommt allein durch Reflexe zu plötzlichen Urinverlusten.
Eine Harninkontinenz kann dauerhaft oder vorübergehend sein. Eine vorübergehende Harninkontinenz kann zum Beispiel eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.
In vielen Fällen kann Harninkontinenz behandelt werden. Behandlungsziel ist es, die Entleerung der Blase so weit wie möglich kontrollieren zu können und so die Lebensqualität zu verbessern.