In Deutschland, Österreich und der Schweiz fand im Sommer 2022 eine Erhebung zur professionellen Gesundheitskompetenz von Gesundheitsberufen statt. Ziel der Befragung war es, Erfahrungen und Herausforderungen von Gesundheitsfachpersonen in ihrem Informations- und Wissensmanagement sowie in Bezug auf ihre Kommunikation mit und Vermittlung von Informationen an Patientinnen und Patienten zu ermitteln.

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Forum Gesundheitskompetenz 2023 Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die aktuellen Forschungsbefunde zur organisationalen und zur professionellen Gesundheitskompetenz wurden im Rahmen des Forums Gesundheitskompetenz am 20. Juni 2023 im Bundesministerium für Gesundheit vorgestellt. Das Forum war eine gemeinsame Veranstaltung des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten und der Stiftung Gesundheitswissen.

Hier können Sie sich das Forum Gesundheitskompetenz 2023 noch einmal ansehen.

Einige Eindrücke von der Veranstaltung: 

  • PD Dr. Ralf Suhr (r.), Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen, im Gespräch mit Stefan Schwartze (li.), dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, und Erkan Ertan (M.), Leiter des Arbeitsstabs des Patientenbeauftragten.
  • Prof. Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld und Dr. Alexander Haarmann von der Hertie School sprachen vor der Präsentation der Studienergebnisse zum Thema "Organisationale Gesundheitskompetenz in Deutschland – Wie können Gesundheitseinrichtungen nutzerfreundlich und gesundheitskompetent gestaltet werden?"
  • Das Forum Gesundheitskompetenz fand im Auditorium des Bundesministeriums für Gesundheit statt. Ein Teil des Publikums konnte in Präsenz teilnehmen. Die hybride Veranstaltung wurde zudem per Livestream übertragen.
  • Prof. Dr. Martin Scherer von der Universität Hamburg, Vorsitzender des Expertenrats der Stiftung Gesundheitswissen, kommentierte die neue Studie.
  • PD Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen, im Gespräch mit Gästen
  • Dr. Saskia De Gani vom Zentrum für Gesundheitskompetenz Careum kommentierte die Studie.
  • Stefan Schwartze, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, am Podium.
  • Das Publikum beteiligte sich mit Wortmeldungen an der Veranstaltung.
  • Auf dem Podium wurde über die Bedeutung der Ergebnisse und die praktische Umsetzung diskutiert.

Das Projekt im Überblick

Empirische Studien zeigen, dass die Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe darstellt. Dabei kommt den Gesundheitsprofessionen/-berufen, speziell Ärztinnen und Pflegefachkräften, hohe Bedeutung zu. Sie sind nach wie vor erste Anlaufstelle bei Gesundheits- und Krankheitsfragen und stellen eine wichtige Informationsquelle dar. Um die Gesundheitskompetenz stärken zu können, müssen die Gesundheitsprofessionen in der Lage sein, gesundheitsbezogenes Fachwissen und entsprechende Informationen so aufzubereiten, zu vermitteln und zu kommunizieren, dass diese von ihren Patient:innen verstanden, eingeschätzt und genutzt werden können – etwa, um gemeinsam zu informierten Entscheidungen bei Fragen zur Krankheitsbewältigung, Versorgung oder zur Gesundheitserhaltung und -förderung zu gelangen. Neben diesen edukativen und kommunikativen Fähigkeiten benötigen sie ausreichende Kompetenz zum eigenen Informations- und Wissensmanagement. Inwieweit die Gesundheitsprofessionen/-berufe über diese Fähigkeiten oder anders formuliert, über professionelle Gesundheitskompetenz verfügen, ist eine weitestgehend offene Frage.

Zielsetzung und Vorgehen Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Hier setzt das Projekt „Professionelle Gesundheitskompetenz von ausgewählten Gesundheitsberufen (PROF-GK-DE)“ an. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gesundheitswissen an der Hertie School durchgeführt wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, insgesamt über 900 Ärzt:innen und Pflegefachkräfte in Deutschland in einer Onlineerhebung nach ihrem Umgang mit Information und Wissen sowie den Herausforderungen bei der Vermittlung und Kommunikation von Gesundheitsinformationen zu befragen und ihre professionelle Gesundheitskompetenz zu analysieren. Das Projekt startete im Januar 2022.

Dazu wurde in Kooperation mit Wissenschaftler:innen der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und der Careum Stiftung (Schweiz) ein neues Konzept sowie ein darauf basierendes Erhebungsinstrument zur professionellen Gesundheitskompetenz entwickelt und erstmals in den drei DACH-Ländern bei ausgewählten Gesundheitsprofessionen und -berufen in einer Piloterhebung eingesetzt. Die damit erhobenen Daten sollen Auskunft über verschiedene Dimensionen professioneller Gesundheitskompetenz geben und ermöglichen, Ansatzpunkte für die Interventionsentwicklung zur Förderung von Gesundheitskompetenz durch die Gesundheitsprofessionen aufzuzeigen.

Publikationen und Vorträge Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Schaeffer, D./De Gani, S./Griebler, R./Griese, L./Haarmann, A. Jacks, R. (2022): Health literacy in health professionals – conceptualising and piloting a new measuring instrument, European Journal of Public Health, Volume 32, Issue Supplement_3, October 2022, ckac129.661, https://doi.org/10.1093/eurpub/ckac129.661.

Projektlaufzeit: 11.2022/11.2023

Projektleitung:  Prof Dr. Mujaheed Sheikh (Hertie School) und Prof. Dr. Doris Schaeffer (Universität Bielefeld)

Projektkoordination und -bearbeitung: Dr. Alexander Haarmann (Hertie School), Dr. Lennert Griese (Universität Bielefeld, Hertie School), Markus Seelig (Stiftung Gesundheitswissen)

Projektpartner in Deutschland: Stiftung Gesundheitswissen, Hertie School, Universität Bielefeld

 

Erstellt am 23.01.2023, zuletzt aktualisiert am 24.05.2023