Wie komme ich gesund durch die Erkältungszeit? In den Infokorb legen
Wie komme ich gesund durch die Erkältungszeit?
Wenn die kalten Jahreszeiten kommen, begegnet man ihnen immer häufiger: Erkältungskrankheiten. Diese werden hauptsächlich durch Viren
verursacht. Die echte Grippe wird durch Influenzaviren übertragen.
Niest oder hustet eine erkrankte Person, versprüht sie virushaltige Tröpfchen. Kommen Mund, Nase oder Augen einer gesunden Person mit diesen Tröpfchen in Berührung, gelangen die Erreger über die Schleimhäute in den Körper. Dort lösen sie eine Entzündungsreaktion in den Atemwegen aus. Es kommt zu den charakteristischen Erkältungs- oder Grippesymptomen.
Man kann das Risiko einer Ansteckung verringern, wenn man einige Hygieneregeln beachtet:
- Husten oder niesen Sie in ein Einwegtaschentuch.
- Benutzte Taschentücher sollten sofort entsorgt werden.
- Falls Sie kein Taschentuch zur Hand haben, husten oder niesen Sie in die Ellenbeuge. Dies verringert die Verbreitung der Viren über die Hände.
- Menschenansammlungen zu meiden, kann ratsam sein.
- Auch auf Händeschütteln und Umarmungen sollte verzichtet werden.
- Lüften sie regelmäßig die Wohn- und Arbeitsräume, in denen Sie sich aufhalten.
- Waschen Sie sich regelmäßig und mehrmals am Tag die Hände, gründlich mit Wasser und Seife.
Sie schützen somit sich selbst vor einer Ansteckung und verhindern die Verbreitung der Viren in der Umgebung.
Ein starkes Immunsystem ist auch wichtig. Es wirkt wie ein Schutzschild gegen die von außen auf den Körper eindringenden Krankheitserreger. Im Falle von Erkältungskrankheiten und Grippe sorgt es dafür, dass sich die Viren in den Atemwegen und in der Lunge nicht ungehindert ausbreiten können. Um unser Immunsystem zu stärken, hilft zum Beispiel: ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung, Vermeidung von Dauerstress und nicht rauchen.
Man kann sich gegen Grippe auch impfen lassen, allerdings schützt die Impfung nicht zu 100 Prozent. Sie muss jedes Jahr erneuert werden und wird nur für einige Personengruppen empfohlen, zum Beispiel für Ältere, für medizinisches Personal und Schwangere ab dem vierten Monat. Außerdem bietet die Grippeimpfung keinen Schutz vor Erkältungskrankheiten.
Aber wie Sie sehen, lassen sich diese mit ein paar Tipps gut vermeiden. Mehr Informationen rund um Erkältung und Grippe gibt es auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.
Was kann vor einer Erkältung schützen? In den Infokorb legen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man eine Ansteckung mit Erkältungserregern weitgehend vermeiden kann. Dabei geht es zum einen darum, den Kontakt mit Erkältungsviren zu vermindern. Zum anderen kann man das eigene Immunsystem stärken.
Es ist ratsam, in die Armbeuge und nicht in die Handinnenfläche zu husten oder zu niesen. Dadurch überträgt man weniger Erreger über die Hände.
Waschen Sie sich regelmäßig die Hände. Dadurch wird die Übertragung von Erkältungserregern über die Hände ebenfalls verringert.
Menschen, die rauchen oder viel Tabakrauch von anderen Personen einatmen, haben ein erhöhtes Risiko häufiger Erkältungen und eines längeren Krankheitsverlaufs.
Es gibt Hinweise aus wissenschaftlichen Untersuchungen, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkältung erhöht, wenn man weniger als sieben bis neun Stunden pro Nacht schläft. Aufgrund fehlender Studien ist derzeit unklar, inwiefern sich diese Ergebnisse auf die Bevölkerung insgesamt übertragen lassen. Ähnliche Zusammenhänge werden bei Personen beobachtet, die Stress ausgesetzt sind.
Probiotika sind Medikamente mit Bakterien (wie Lactobacillen oder Bifidobacterien), die dem Körper nützen sollen. In einer Übersichtsarbeit wurden Personen, die über drei Monate oder länger Probiotika einnahmen, mit Personen verglichen, die ein Medikament ohne diese Bakterien bekamen. Personen, die Probiotika erhielten, hatten weniger Erkältungen pro Saison und mildere Krankheitsverläufe. Die Qualität der Studien, die in dieser Übersichtsarbeit ausgewertet wurden, war jedoch gering. Es gibt also erste Hinweise, dass Probiotika einer Erkältung vorbeugen könnten. Diese sind aber nicht besonders verlässlich.
Für folgende Mittel ließ sich keine Wirksamkeit nachweisen:
- Homöopathische Mittel: Studien konnten nicht belegen, dass Echinacea und andere pflanzliche Mittel, z. B. Knoblauch, das Immunsystem stärken und vor Erkältungen schützen. Eine Studie deutet an, dass Echinacea möglicherweise einen kleinen Nutzen hat. Es werden aber weitere Studien benötigt, um diese Wirkung für die Gesamtbevölkerung zu bestätigen.
- Vitamine, insbesondere Vitamin C, Vitamin D und Vitamin E, die ebenfalls der Stärkung des Immunsystems dienen sollen
- Zink: Angeblich soll Zink vor schweren Erkältungen schützen und die Krankheitsdauer verkürzen. Eine Studie ergab, dass Zink eine Erkältung um etwa zwei Tage verkürzen kann. Die Ergebnisse werden aber als wenig vertrauenswürdig eingestuft. In anderen Studien ließ sich eine solche Wirkung nicht beobachten. Zudem reichert sich Zink gesundheitsgefährdend im Körper an, wenn es längere Zeit in größeren Mengen eingenommen wird. Aus diesem Grund rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) grundsätzlich davon ab, Kindern und Jugendlichen Zink in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu geben.
Bensenor IM, Cook NR, Lee IM, Chown MJ, Hennekens CH, Buring JE et al. Active and passive smoking and risk of colds in women. Ann Epidemiol 2001;11(4):225–31.
Bundesinstitut für Risikobewertung. Höchstmengenvorschläge für Zink in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln [online]. https://www.bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-zink-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf [23.03.2022].
Cohen S, Frank E, Doyle WJ, Skoner DP, Rabin BS, Gwaltney JM, Jr. Types of stressors that increase susceptibility to the common cold in healthy adults. Health Psychol 1998;17(3):214–23.
Hao Q, Dong BR, Wu T. Probiotics for preventing acute upper respiratory tract infections. Cochrane Database Syst Rev 2015(2):CD006895.
Hawke K, van Driel ML, Buffington BJ, McGuire TM, King D. Homeopathic medicinal products for preventing and treating acute respiratory tract infections in children. Cochrane Database of Systematic Reviews 2018, Issue 9, Art. No.: CD005974.
Hemilä H, Chalker E. Vitamin C for preventing and treating the common cold. Cochrane Database of Systematic Reviews 2013, Issue 1, Art. No.: CD000980.
Jefferson T, Del Mar CB, Dooley L, Ferroni E, Al-Ansary LA, Bawazeer GA et al. Physical interventions to interrupt or reduce the spread of respiratory viruses. Cochrane Database Syst Rev 2020(11):CD006207.
Karsch-Völk M, Barrett B, Kiefer D, Bauer R, Ardjomand-Woelkart K, Linde K. Echinacea for preventing and treating the common cold (review). Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 2, Art. No.: CD000530.
Krüger K, Gehrke-Beck S, Holzinger F, Heintze C. Akuter und chronischer Husten. S3 Leitlinie. AWMF-Register. 053-013. DEGAM-Leitlinie Nr. 11. 2021 Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (Degam). Berlin.
Lissiman E, Bhasale AL, Cohen M. Garlic for the common cold. Cochrane Database of Systematic Reviews 2014, Issue 11, Art. No.: CD006206.
Mathei RT, Frye J, Fisher P. Homeopathic oscillococcinum for preventing and treating influenza and influenza-like illness. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015, Issue 1, Art. No.: CD001957.
Robinson C, Albury C, McCartney D, Fletcher B, Roberts N, Jury I, Lee J. The relationship between duration and quality of sleep and upper respiratory tract infections: A systematic review. Family Practice 2021;802–810.
Rose M. Akute Atemwegsinfektionen: Welche Therapieformen nützen – welche nicht? Deutsches Ärzteblatt 2017;114(9).
Singh M, Das RR. Zinc for the common cold. Cochrane Database Syst Rev 2013(6):CD001364.
Wang M, Win S, Pang J. Zinc supplementation reduces common cold duration among healthy adults: A systematic review of randomized controlled trials with micronutrients supplementation. American Journal of Tropical Medicine and Hygiene 2020;103(1):86-992020.
Unsere Informationen beruhen auf den derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie stellen keine endgültige Bewertung dar.
Auch wenn Zahlen den Eindruck von Genauigkeit vermitteln, sind sie mit Unsicherheiten verbunden. Denn Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen sind fast immer nur Schätzwerte. Für den einzelnen Menschen lassen sich keine sicheren Vorhersagen machen.
Unsere Informationen können Ihre gesundheitsbezogenen Entscheidungen unterstützen. Sie ersetzen aber kein persönliches Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Weitere wichtige Hinweise zu unseren Gesundheitsinformationen finden Sie hier.
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformationen lagen keine Interessenkonflikte vor.