Bei beginnender Karies sind in der Schmelzschicht unter der Oberfläche des Zahns durch herausgelöste Mineralien größere Poren entstanden. Die Oberfläche ist durch die normale Wiedereinlagerung von Mineralien z. B. über den Speichel aber noch intakt. 

Karies schreitet in den verschiedenen Schichten des Zahns unterschiedlich schnell voran. Anfällig für Karies ist besonders der Bereich zwischen den Zähnen, der mit der Zahnbürste schwer erreichbar ist. Tritt dort Karies mit Loch auf, muss auch gesundes Zahngewebe entfernt werden, um Zugang zu bekommen und eine Füllung legen zu können. 

Damit es dazu gar nicht erst kommt, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um das Fortschreiten von beginnender Karies zu stoppen oder sogar umzukehren. Dazu gehören allgemeine Prophylaxe- und Fluoridierungsmaßnahmen oder mikroinvasive Behandlungen wie die Infiltration. Dabei wird flüssiger Kunststoff auf die betroffene Stelle aufgetragen, um sie zu verschließen. Wie die Karies-Infiltration genau abläuft, lesen Sie im Bereich Karies-Prophylaxe.

Kann durch die Infiltration das Fortschreiten von beginnender Karies gestoppt werden? 

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Um Karies in einem frühen Stadium zu stoppen und den Zahn möglichst zu schonen, wurde die Infiltration entwickelt. Sie gehört zu den mikroinvasiven Behandlungen. In mehreren randomisiert-kontrollierten Studien hat man die Wirksamkeit dieses Verfahrens im Vergleich zu anderen Behandlungsmöglichkeiten bei Erwachsenen untersucht. An den Studien nahmen Männer und Frauen teil, die beginnende Karies an mindestens zwei Backenzähnen hatten. Die kariöse Fläche musste sich dabei am Zwischenraum zweier Zähne befinden und noch ohne Loch sein. Die Zähne jedes einzelnen Erwachsenen wurden unterschiedlich behandelt, um das Ergebnis der beiden Behandlungen vergleichen zu können.

Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erhielten allgemeine Prophylaxemaßnahmen wie Fluoridierungen und Anleitung zur Mundhygiene und sollten regelmäßig Zähne putzen. Die betroffenen Zähne erhielten zudem entweder 

  • eine Infiltration mit flüssigem Kunststoff oder
  • eine Scheinbehandlung (mit Wasser) bzw. keine zusätzliche Behandlung.

Es wurde untersucht, bei wie vielen Zähnen mit und ohne Infiltration die Karies fortgeschritten ist. 

Die Ergebnisse im Einzelnen

Nutzen der Behandlungsmethode Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

An wie vielen Zähnen konnte Karies mit einer Infiltration gestoppt werden?

Die fünf vorliegenden Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. In einer Studie gibt es keinen Unterschied zwischen den Behandlungen, während die anderen vier Studien bei abweichend langen Beobachtungszeiten auf einen Nutzen der Infiltration hinweisen. Der Anteil an Zähnen, an denen die Karies gestoppt wurde, variierte stark zwischen den Studien. 

An wie vielen Zähnen musste aufgrund fortgeschrittener Karies eine Füllung gemacht werden?

Um einen Nutzen der Infiltration festzustellen, wäre es auch interessant zu wissen, ob und wie viele Zähne mit einer Füllung versorgt werden mussten. Die Studien waren nur auf drei bis fünf Jahre angelegt und haben nicht untersucht, ob Füllungen verhindert werden können. Es kann zwischen fünf bis zehn Jahre dauern, bis aus den ersten Anzeichen von Karies eine (Zahnbein-)Karies mit Loch entsteht, die mit einer Füllung versorgt werden sollte.

Drei Studien berichteten, dass Füllungen gelegt wurden – bei infiltrierten und nicht-infiltrierten Zähnen sind etwa gleich viele Zähne versorgt worden.

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Bei wie vielen Teilnehmern und Teilnehmerinnen sind in Zusammenhang mit der Behandlung Nebenwirkungen aufgetreten?

Es wurden keine Nebenwirkungen berichtet.

Einschränkung der Ergebnisse
Woher stammen die Informationen? Quellen Interessenkonflikte

Erstellt im April 2019; nächste geplante Aktualisierung: April 2026