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Warum werden Schulungen zu Diabetes Typ 2 angeboten? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die Diagnose Diabetes Typ 2 wird für Betroffene zeitlebens zum Begleiter und ist in der Regel mit Einschränkungen verbunden: Es gilt, den Alltag und die bisherigen Lebensgewohnheiten neu auf den Diabetes auszurichten. Auch wenn die Erkrankung nicht heilbar ist, lässt sich der Verlauf positiv beeinflussen, wenn ein guter Umgang mit ihr gefunden wird. Aber diesen guten Umgang müssen Betroffene oft erst erlernen. Hilfreich dabei ist, die Krankheit und die Stoffwechselvorgänge im Körper zu verstehen und aktiv an der Umsetzung der Behandlungsmaßnahmen mitzuwirken. Patientenschulungen sollen Betroffene dazu befähigen. 

Die Teilnahme an einer Patientenschulung ist freiwillig. Sie bietet sich unmittelbar nach der Diagnose, aber auch im weiteren Verlauf bei bestimmten Problemen an. 

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Was lerne ich in einer Schulung zu Diabetes Typ 2? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

In Schulungen erlernen Betroffene den eigenverantwortlichen Umgang mit ihrem Diabetes. Die Schulungen helfen, die Erkrankung zu bewältigen und zu akzeptieren. Außer den Grundlagen zum Krankheitsbild wird vermittelt, welche Bedeutung Ernährung und Bewegung für den Blutzucker haben. Die Betroffenen erlernen außerdem, wie sie ihren Blutzucker selbst messen und entsprechend eigenständig behandeln können. Zudem werden sie befähigt, selbstverantwortlich wesentliche Behandlungsmaßnahmen umzusetzen. In den Schulungen werden anhand von praxisnahen Beispielen auch Probleme besprochen, die im Alltag auftreten können.

Durch Gruppenschulungen ist zudem ein Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten und Patientinnen möglich. 

In den Schulungen zu Diabetes Typ 2 geht es unter anderem um folgende grundlegende Inhalte:

  • Grundwissen zu Diabetes und möglichen Folgeerkrankungen
  • Kenntnisse zu den Behandlungsmöglichkeiten und deren richtiger Anwendung
  • Förderung der Akzeptanz und Bewältigung der Erkrankung 
  • Informationen zur Änderung der Lebensgewohnheiten in Bezug auf eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung und Gewichtsabnahme
  • Vorgehen bei der Blutzuckerselbstmessung
  • Strategien zur Vermeidung, zum Erkennen und zum richtigen Verhalten bei Unter- oder Überzuckerung
  • Verhalten in besonderen Situationen wie zum Beispiel Sport, Reise oder Krankheit
  • Besprechen der persönlichen Behandlungsziele 
  • Sozialrechtliche Aspekte des Diabetes wie zum Beispiel Auswirkungen auf Beruf, Führerschein oder Schwerbehinderung

Je nach Schulungsform werden neben diesen grundlegenden Themen weitere problembezogene Inhalte behandelt.

Nutzen von Schulungen

Wie wirksam sind Patientenschulungen zu Diabetes Typ 2? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Schulungen sollen Menschen mit Diabetes bei der Bewältigung der Erkrankung unterstützen und sie zu einem eigenverantwortlichen Umgang damit befähigen. Beides soll langfristig dazu beitragen, dass sich ihr Gesundheitszustand verbessert. Aber leisten die Angebote das auch? Ein Blick auf wissenschaftliche Untersuchungen:

Was wurde untersucht? Zusammenfassung der Ergebnisse Einschränkung der Ergebnisse

Schulungsformen

Welche Schulungen zu Diabetes Typ 2 gibt es? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Für Menschen mit Diabetes Typ 2 stehen unterschiedliche Schulungsprogramme zur Verfügung. Sie alle haben zum Ziel, Patienten und Patientinnen im Selbstmanagement zu stärken. Selbstmanagement bedeutet, dass Betroffene eigenständig Entscheidungen hinsichtlich ihrer Erkrankung treffen. Selbstmanagement meint aber auch, dass Betroffene ihre Behandlung selbständig umsetzen und anpassen können, wenn die Situation es erfordert. Patientinnen und Patienten sollen sich angeregt durch die Schulungen aktiv mit der Erkrankung auseinandersetzen und ihren eigenen Weg finden, mit dem Diabetes umzugehen. Je nach Alter, Behandlung und Gesundheitszustand der betroffenen Person kommen verschiedene Schulungsprogramme infrage. 

Basisschulungsprogramme vermitteln grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten zur Diabetestherapie.

Folgende Basisschulungen gibt es unter anderem:

Schulungen für Menschen mit Diabetes Typ 2, die nicht Insulin spritzen (MEDIAS 2 BASIS) Schulungen für Menschen mit Diabetes Typ 2 und einer nichtintensivierten Insulinbehandlung (MEDIAS 2 BOT+SIT+CT) Schulungen für Menschen mit Diabetes Typ 2 und einer intensivierten Insulinbehandlung (MEDIAS 2 ICT)

Neben den Basisschulungen gibt es auch die problemspezifischen Schulungen. Sie sind auf die Vermittlung spezieller Kenntnisse und Fertigkeiten in bestimmten Problemsituationen ausgerichtet. Dazu gehören unter anderem:

Schulungen für Menschen im höheren Lebensalter, die Insulin spritzen (SGS) Weitere problemspezifische Schulungen

Manche Patienten und Patientinnen haben Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Therapiemaßnahmen im Alltag oder benötigen konkrete Hilfestellungen. Für sie gibt es die Wiederholungs- bzw. Ergänzungsschulungen. Diese werden bei Bedarf als Einzelschulungen angeboten, um besser auf konkrete Probleme der Betroffenen eingehen zu können. 

Eine Übersicht über alle zertifizierten Schulungsprogramme für Menschen mit Diabetes finden Sie auf der Seite der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

FAQ

Praktische Fragen zu Diabetes-Schulungen Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Spezielle Schulungsprogramme können helfen, einen guten Umgang mit der Erkrankung Diabetes zu finden. Doch wo kann man sich für solche Schulungsprogramme anmelden, wer übernimmt die Kosten und wie lange dauert so eine Schulung? Die Stiftung Gesundheitswissen hat hier für Sie die wichtigsten Fragen zu den Diabetes-Schulungen zusammengestellt:

Wo und von wem werden Schulungen angeboten? Wird die Patientenschulung von der Krankenkasse bezahlt? Kann ich auch ohne Einschreibung ins DMP an einer Schulung teilnehmen? Wie finde ich eine gute Patientenschulung zu Diabetes Typ 2? Wie kann man sich für eine Schulung anmelden? Wie lange dauert eine Schulung? Kann ich auch mehrmals an einer Schulung teilnehmen? Kann ein Angehöriger mit an der Schulung teilnehmen? Werden Schulungen auch in verschiedenen Sprachen angeboten? Wird auf besondere Lernanforderungen eingegangen? Gibt es Onlineschulungen?
Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin nicht ersetzen. Interessenkonflikte