Ohrenschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Häufig werden sie durch eine Mittelohr-Entzündung bei Erkältung hervorgerufen. Verantwortlich dafür sind Viren, seltener Bakterien.
Das Mittelohr, die eustachische Röhre und der Rachenraum sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Bei einer Erkältung breiten sich Viren in der Schleimhaut des Rachenraums aus und verursachen dort eine Entzündung. Über die eustachische Röhre kann die Entzündung bis in das Mittelohr gelangen. Ihre Schleimhaut schwillt dann an und die Röhre verstopft dadurch. Flüssigkeit sammelt sich im Mittelohr und kann nicht mehr abfließen. Der dadurch entstehende Druck verursacht die Ohrenschmerzen.
Kinder haben deutlich häufiger Ohrenschmerzen als Erwachsene, da bei ihnen die eustachische Röhre kürzer ist. Etwa 37 bis 40 Prozent der Kinder erkranken in den ersten Lebensjahren an Mittelohr-Entzündung.
In einer ersten Entzündungs-Phase produziert die Schleimhaut im Mittelohr ein bis zwei Tage lang vermehrt Flüssigkeit. Dabei kommt es zu starken Ohrenschmerzen. Bei mehr als der Hälfte der Erkrankten heilt die Entzündung innerhalb von 24 Stunden von selbst aus.
Andernfalls kann sich in den folgenden drei bis acht Tagen noch eine zweite Phase der Entzündung anschließen. Wenn sich im Mittelohr ein hoher Druck aufbaut, kann das Trommelfell reißen und Flüssigkeit fließt in den äußeren Gehörgang ab. Bei 82 Prozent der Erkrankten heilt die Entzündung so innerhalb von sieben Tagen von selbst aus. In der Regel wächst auch ein Riss im Trommelfell innerhalb von zwei bis vier Wochen von selbst wieder zu.
Ein Hausmittel gegen Ohrenschmerzen sind warme Ohrenwickel mit Kamillenblüten.
Ohrenwickel: So geht's
Sollte der Wickel unangenehm sein oder die Schmerzen sogar verstärken, dann nehmen Sie ihn wieder ab. Nach der Anwendung sollten Sie das Ohr weiter warmhalten.
Einen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis zu diesem Hausmittel gibt es bisher nicht.