Berlin, aktualisiert am 17. Oktober 2022 - Niemand ist gern krank. Infektions-Krankheiten wie Erkältungen oder Grippe lassen sich zum Teil verhindern. Zum einen, indem man versucht, sich nicht anzustecken. Zum anderen hilft ein starkes Immunsystem, Erreger in Schach zu halten. Lesen Sie hier, was Sie konkret tun können, um Erkältungen und Grippe zu vermeiden und welche Maßnahmen nicht helfen.
Ein starkes Immunsystem wird in der Regel mit einigen Erkältungs- oder Grippeviren fertig, ohne dass man Beschwerden hat. Leichte Erkältungssymptome sind ein Zeichen für die Aktivität des Immunsystems. Manchmal, besonders wenn das Immunsystem geschwächt ist, gelingt es nicht, die Erreger frühzeitig zu bekämpfen. Dann können die Viren in Schleimhautzellen eindringen und sich ausbreiten. Die Entzündungsreaktion in den Atemwegen löst daraufhin die charakteristischen Erkältungs- oder Grippesymptome aus.
Wie komme ich gesund durch die Erkältungszeit? In den Infokorb legen
Wie komme ich gesund durch die Erkältungszeit?
Wenn die kalten Jahreszeiten kommen, begegnet man ihnen immer häufiger: Erkältungskrankheiten. Diese werden hauptsächlich durch Viren
verursacht. Die echte Grippe wird durch Influenzaviren übertragen.
Niest oder hustet eine erkrankte Person, versprüht sie virushaltige Tröpfchen. Kommen Mund, Nase oder Augen einer gesunden Person mit diesen Tröpfchen in Berührung, gelangen die Erreger über die Schleimhäute in den Körper. Dort lösen sie eine Entzündungsreaktion in den Atemwegen aus. Es kommt zu den charakteristischen Erkältungs- oder Grippesymptomen.
Man kann das Risiko einer Ansteckung verringern, wenn man einige Hygieneregeln beachtet:
- Husten oder niesen Sie in ein Einwegtaschentuch.
- Benutzte Taschentücher sollten sofort entsorgt werden.
- Falls Sie kein Taschentuch zur Hand haben, husten oder niesen Sie in die Ellenbeuge. Dies verringert die Verbreitung der Viren über die Hände.
- Menschenansammlungen zu meiden, kann ratsam sein.
- Auch auf Händeschütteln und Umarmungen sollte verzichtet werden.
- Lüften sie regelmäßig die Wohn- und Arbeitsräume, in denen Sie sich aufhalten.
- Waschen Sie sich regelmäßig und mehrmals am Tag die Hände, gründlich mit Wasser und Seife.
Sie schützen somit sich selbst vor einer Ansteckung und verhindern die Verbreitung der Viren in der Umgebung.
Ein starkes Immunsystem ist auch wichtig. Es wirkt wie ein Schutzschild gegen die von außen auf den Körper eindringenden Krankheitserreger. Im Falle von Erkältungskrankheiten und Grippe sorgt es dafür, dass sich die Viren in den Atemwegen und in der Lunge nicht ungehindert ausbreiten können. Um unser Immunsystem zu stärken, hilft zum Beispiel: ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung, Vermeidung von Dauerstress und nicht rauchen.
Man kann sich gegen Grippe auch impfen lassen, allerdings schützt die Impfung nicht zu 100 Prozent. Sie muss jedes Jahr erneuert werden und wird nur für einige Personengruppen empfohlen, zum Beispiel für Ältere, für medizinisches Personal und Schwangere ab dem vierten Monat. Außerdem bietet die Grippeimpfung keinen Schutz vor Erkältungskrankheiten.
Aber wie Sie sehen, lassen sich diese mit ein paar Tipps gut vermeiden. Mehr Informationen rund um Erkältung und Grippe gibt es auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.
Es gibt zwei Ansatzpunkte, um das Erkrankungsrisiko zu senken: Man kann versuchen, einerseits Ansteckungen zu vermeiden und das Immunsystem andererseits als natürliches Schutzschild zu stärken.
Wie vermeide ich es, mich anzustecken? In den Infokorb legen
Erkältungskrankheiten und auch die Grippe (Influenza) werden durch winzige Tröpfchen übertragen, in denen Viren enthalten sind. Erkrankte Personen versprühen die ansteckenden Tröpfchen beim Husten oder Niesen. Die Viren können einige Stunden lang auf Kleidung, Taschentüchern und Gegenständen überleben. Wenn eine gesunde Person mit dem ansteckenden Material in Berührung kommt und anschließend die Hand zum Mund, zur Nase oder zu den Augen führt, gelangen die Viren über die Schleimhäute in den Körper. So kann sich die Person anstecken.
Das Ansteckungsrisiko lässt sich aber durch einfache hygienische Verhaltensregeln senken:
Regelmäßiges Händewaschen mehrmals am Tag verringert die Zahl der Krankheitserreger auf den Händen. Mit einer konsequenten Händehygiene schützen Sie nicht nur sich selbst vor einer Ansteckung, sondern Sie verhindern auch die Verbreitung der Krankheitserreger in der Umgebung. Vor allem nach dem Naseputzen oder Husten, nach Kontakt mit beschmutzten Gegenständen oder Oberflächen sowie vor dem Essen ist Händewaschen empfehlenswert.
Achten Sie besonders bei Ihren Kindern auf regelmäßiges und richtiges Händewaschen mit Wasser und Seife. Die Kinder sollten sich zum Beispiel vor dem Essen und wenn sie nach Hause kommen, die Hände waschen. Vor allem bei Kleinkindern konnte gezeigt werden, dass Händewaschen vor Ansteckung schützt.
Falls unterwegs oder auf Reisen keine Möglichkeit zum Händewaschen besteht, kann jedoch auf ein Händedesinfektionsmittel zurückgegriffen werden.
Husten und niesen Sie in ein Einwegtaschentuch. Falls Sie kein Taschentuch zur Hand haben, husten und niesen Sie in die Ellenbeuge und nicht in die Hände. Dies verringert die Verbreitung der Viren über die Hände. Benutzte Taschentücher sollten unmittelbar in einen Abfalleimer entsorgt werden.
In Zeiten, in denen viele Menschen erkältet sind, sollte man große Menschenmengen möglichst meiden. Auch von höflichem Händeschütteln und freundschaftlichen Umarmungen sollte man absehen, wenn eine Person erkältet ist oder sich nicht ganz fit fühlt.
Falls Sie erkältet sind, halten Sie ausreichend Abstand zu gesunden Personen. Bei einer hochansteckenden Grippe wird empfohlen, ganz zu Hause zu bleiben. So verringern Sie die Übertragung der Grippeviren und gefährden keine anderen Personen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Lüften Sie regelmäßig die Wohnräume und Arbeitsräume, in denen Sie sich aufhalten. Nutzen Sie Ihre Pausen, um an die frische Luft zu gehen.
Wie kann ich mein Immunsystem stärken? In den Infokorb legen
Ein starkes Immunsystem ist wie ein Schutzschild gegen Krankheitserreger von außen. Es sorgt dafür, dass sich Erkältungs- und Grippe-Viren in den Atemwegen und in der Lunge nicht ungehindert ausbreiten können. Wenn das Immunsystem gut arbeitet, kommt es gar nicht erst zu einer Erkältung oder Grippe. Falls doch, ist die Erkrankung meist innerhalb einiger Tage überwunden.
Es gibt Maßnahmen im Alltag, die unser Immunsystem stärken. Ob dadurch die Häufigkeit von akuten Atemwegserkrankungen tatsächlich reduziert wird, ist nicht endgültig durch Studien belegt.
Immunabwehr stärken – Ergebnisse aus Studien:
In einer Untersuchung konnte gezeigt werden, dass Personen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, fast dreimal so häufig eine Erkältung bekommen wie Personen, die acht Stunden oder länger schlafen. Eine weitere Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen. Jedoch wurden in beiden Studien nur wenige Personen untersucht und es ist unklar, inwiefern sich diese Ergebnisse auf die Bevölkerung insgesamt übertragen lassen.
Es gibt Hinweise, dass Personen, die dauerhaft Stress ausgesetzt sind, sich häufiger erkälten als Personen ohne Dauerstress. Dauerstress entsteht durch anhaltende Belastung im Job, aber auch durch Arbeitslosigkeit oder zwischenmenschliche Konflikte.
Studien geben Hinweise darauf, dass Personen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, seltener Erkältungen bekommen als weniger aktive Personen. Aktive Personen, die sich regelmäßig an fünf Tagen in der Woche bewegten, waren nur an halb so vielen Tagen im Jahr erkältet wie nicht aktive Personen. Ebenso war das Ausmaß der Erkältungsbeschwerden bei den aktiven Personen um bis zu 40 Prozent niedriger als bei den nicht aktiven Personen.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse. Die darin enthaltenen Vitamine und Spurenelemente sind wichtig für das Immun-System.
Menschen, die rauchen oder regelmäßig Zigarettenrauch einatmen, haben ein erhöhtes Risiko, sich häufiger zu erkälten. Außerdem dauern Erkältungen bei Rauchern und Raucherinnen länger als bei Menschen, die nicht rauchen. So zeigte sich in einer Studie, dass starke Raucherinnen im Vergleich zu Nichtraucherinnen eine 2,5-fach verlängerte Krankheitsdauer aufwiesen. Auch in den Leitlinien verschiedener medizinischer Gesellschaften wird die Tabakentwöhnung zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten genannt.
Saunagänge oder Wechselduschen sollen ebenfalls das Immunsystem stärken. Bisher lässt sich ihre Wirkung aber nicht durch Studien belegen.
Was bringen Nahrungs-Ergänzungsmittel für das Immunsystem? In den Infokorb legen
Apotheken und Drogerien bieten zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung des Immunsystems an. Doch der Nutzen solcher Mittel ist nicht klar bewiesen.
Probiotika sind lebende Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien oder bestimmte Hefen. Probiotika sollen eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Darm haben. Über Ihre Wirkungsweise bei der Verhinderung von Atemwegserkrankungen ist dagegen noch wenig bekannt.
Eine Übersichtsarbeit zu bestimmten Probiotika wie Lactobacillen und Bifidobacterien gab erste Hinweise, dass die regelmäßige Einnahme von Probiotika als Tabletten die Zahl der Erkältungen bei Kindern und Erwachsenen leicht verringern kann. Wenn doch eine Erkältung auftrat, dauerte sie kürzere Zeit an. Die betrachteten Studien waren von unterschiedlicher Qualität, sodass die Ergebnisse kritisch zu bewerten sind. In der Regel wird die wirksame Menge an Milchsäurebakterien nicht in Trinkjoghurts erreicht, sondern nur über die regelmäßige Nahrungsergänzung durch Tabletten oder Pulver.
Eine Auswertung von Studien erbrachte für Vitamin C als regelmäßig eingenommenes Nahrungsergänzungsmittel keinen Vorteil in Bezug auf die Häufigkeit von Erkältungen. Nur bei Personen, die überdurchschnittlich körperlich aktiv waren, wie beispielsweise Marathonläufer oder Profi-Skifahrer, konnte die Einnahme von Vitamin C die Häufigkeit von Erkältungen reduzieren. Auch für Vitamin D und Vitamin E als Nahrungsergänzung liegen bisher keine eindeutigen Nachweise eines Nutzens vor.
Dem Spurenelement Zink wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Dadurch soll es Infektionskrankheiten vorbeugen. Eine Auswertung mehrerer Studien zeigte bei Erwachsenen, dass eine kurzzeitige Einnahme von 75 Milligramm Zink pro Tag die Dauer einer Erkältung verringern kann. Neuere Studien zu diesem Thema konnten diese Ergebnisse aber nicht bestätigen. Außerdem kann Zink zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfungen, Bauchschmerzen und Geschmacksstörungen führen. Es gilt, kritisch abzuwägen, ob man diese für einen fraglichen Nutzen in Kauf nehmen würde. Wenn man größere Mengen an Zink über längere Zeit einnimmt, kann der Stoff sich im Körper ansammeln und der Gesundheit schaden. Aus diesem Grund rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) grundsätzlich davon ab, Kindern und Jugendlichen Nahrungsergänzungsmittel mit Zink zu geben.
Pflanzliche Mittel, beispielsweise mit Knoblauch oder Ginseng werden ebenfalls zur Stärkung des Immunsystems angeboten. Bisher ließ sich deren Wirkung in Bezug auf Erkältungskrankheiten nicht nachweisen.
Bis heute ist die Wirksamkeit homöopathischer Mittel zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten nicht belegt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Informationen rund um den Schutz vor ansteckenden Krankheiten: www.infektionsschutz.de/mediathek/filme
Laienverständliche Informationen rund ums Thema Impfen bei Erwachsenen und Kindern können ebenfalls auf den Internetseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) abgerufen werden: www.impfen-info.de/impfempfehlungen
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Dieser Text wurde am 22. November 2018 erstellt und wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Nächste geplante Aktualisierung: November 2026.