Wie Grafiken in die Irre führen können

Berlin, 20.03.2020 - Mögen die Zahlen an sich objektiv sein – es gibt einfache Tricks, sie dennoch zu vereinnahmen. Je nach Darstellung können sie Fakten überspitzen oder verharmlosen. Vier Beispiele, mit denen Infografiker Aussagen frisieren.

1. Auf oder ab? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Achsenmanipulationen sind ein beliebtes Mittel, um Schwankungen zu verstärken (Veränderung y-Achse) oder je nach gewähltem Startzeitpunkt auf der x-Achse Trends in Form von Ausschnitten nach unten oder nach oben zu drehen.

2. Perspektivische Verzerrungen Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

3D-Diagramme werden gerne verwendet, weil sie moderner wirken. Aber die Perspektive hat einen Nachteil: Sie verzerrt das Größenverhältnis. Der Anteil der Krankheitskosten von Männern (grün) ist in beiden Grafiken derselbe: 44 Prozent.

3. Absolute vs. relative Zahlen Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Aufgepasst bei relativen Risiken! Damit lassen sich kleine Effekte zu großen Nachrichten aufbauschen. Absolute Zahlen dagegen helfen, das wirkliche Ausmaß eines Risikos zu sehen. Ein um 20 Prozent gesunkenes relatives Herzinfarktrisiko klingt imposanter als das absolute Risiko, das nur um 2 Prozent zurückgegangen ist.

4. Verwässerung des Durchschnitts Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die wohl am häufigsten verwendete Kennzahl einer Statistik ist der Durchschnitt. Doch auch das sogenannte arithmetische Mittel hat Schwächen: Sehr hohe oder niedrige Werte in einem Datensatz können den Mittelwert stark verzerren. Seriöse Statistiken lassen einzelne Ausreißer im Datensatz deshalb nicht in die Berechnung des Mittelwertes einfließen.