Aktualisiert am 23. Juni 2023
Wissenschaftliche Beratung: Dr. med. Dagmar Lühmann, Prof. Dr. med. Martin Scherer

Der Impfstoff Spikevax der Firma Moderna wurde am 6. Januar 2021 in der EU zugelassen. Es handelt sich um einen mRNA-Impfstoff, der in mehreren Dosen verabreicht wird.

Was empfiehlt die STIKO aktuell für den Impfstoff Spikevax? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Spikevax soll nicht bei Menschen unter 30 Jahren eingesetzt werden. Auch Schwangeren jeglichen Alters soll dieser Impfstoff nicht angeboten werden. 

Vor allem bei jüngeren Personen wurden nach der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff sehr seltene Fälle von Herzmuskelentzündungen beobachtet. Diese Nebenwirkung wurde nach einer Impfung mit Spikevax häufiger beobachtet als nach der Impfung mit Comirnaty, dem anderen in Deutschland zugelassenem mRNA-Impfstoff. Für Menschen ab 30 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit, dass Herzmuskelentzündungen nach Spikevax-Impfung auftreten, dagegen nicht erhöht. 

Wie gut schützen mRNA-Impfstoffe gegen die Omikron-Variante? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Drei Beobachtungsstudien haben untersucht, wie gut die mRNA Impfstoffe Spikevax (Moderna) und Comirnaty (BioNTech/Pfizer) gegen die Omikron-Variante des SARS-CoV2-Virus schützen. Die Studien kamen zu folgenden Ergebnissen:

  • Insgesamt ist der Impfschutz gegen die Omikron-Variante geringer als gegen die Alpha- oder Delta-Variante. Zwei Impfstoff-Dosen schützten vor einer Krankenhaus-Behandlung durch die Delta-Variante. Bei der Omikron-Variante benötigt man drei Impfstoff-Dosen, um einen vergleichbaren Schutz zu erreichen.  (Lauring 2022, Abu-Raddad et al. 2022, Ferdinades et al 2022)
  • Drei Impfstoff-Dosen senken das Risiko für eine Krankenhaus-Einweisung nach Infektion mit der Omikron-Variante stärker als zwei Impfungen. (Lauring 2022)
  • Eine dritte Impfung schützt besser vor einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung als zwei Impfungen. (Abu-Raddad et al. 2022, Ferdinands et al 2022)
  • Eine dritte Impfung senkt das Risiko, bei einer Covid-19-Erkrankung künstlich beatmet werden zu müssen. (Tenforde 2022)
  • Eine dritte Impfung senkt das Risiko für einem tödlichen Verlauf der Covid-19-Erkrankung besser als zwei Impfungen. (Abu-Raddad et al 2022)
Mehr über die Studien erfahren 

Was weiß man über Herzmuskelentzündungen nach der Impfung? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Herzmuskelentzündungen und Herzbeutel-Entzündungen gelten als sehr seltene Nebenwirkungen einer Spikevax-Impfung. Datenanalysen aus verschiedenen Ländern bestätigen die Beobachtung, dass insbesondere junge Männer und männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren ein erhöhtes Risiko für eine Myokarditis nach einer Impfung mit Spikevax haben. Die Zahlen deuten ebenfalls darauf hin, dass das Risiko für eine Myokarditis oder eine Perikarditis nach einer Spikevax-Impfung höher ist als bei einer Impfung mit Comirnaty. Daher empfiehlt die Stiko Spikevax nur für Personen ab 30 Jahren. 

Herzmuskelentzündungen sind entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels. Manchmal treten auch Entzündungen des Herzbeutels, der äußeren Umhüllung des Herzens, auf.  Sie äußern sich u.a. durch Beschwerden wie Brustschmerzen, Störungen des Herzrhythmus oder Herzklopfen. Es scheint, dass die Beschwerden häufiger nach der zweiten Impf-Dosis auftreten als nach der ersten. Jungen und junge Männer unter 30 Jahren scheinen häufiger von Herzmuskelentzündungen betroffen zu sein als anderen Personen. Von Herzbeutelentzündungen sind vermehrt Männer im Alter von 20 bis 50 Jahren betroffen.

Herzmuskelentzündungen können innerhalb kurzer Zeit von allein ausheilen. Während dieser Zeit muss sich die betroffene Person körperlich schonen. Manchmal ist auch eine Behandlung mit Medikamenten zur Unterstützung der Herzfunktion oder ein Krankenhausaufenthalt mit Überwachung erforderlich.

Hinweis: Wer eine Nebenwirkung bei sich vermutet, kann diese dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) melden – am einfachsten online über das Portal des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Quellen Interessenkonflikte Aktualität der Informationen