Studiencheck
Aktualisiert im November 2022; erstellt im August 2021
Wissenschaftliche Beratung: Dr. med. Dagmar Lühmann, Prof. Dr. med. Martin Scherer
Bei dem Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer handelt es sich um einen mRNA-Impfstoff. Er ist seit dem 21. Dezember 2020 in Deutschland für die Impfung von Personen ab 16 Jahren zugelassen. Seit dem 31. Mai 2021 kann er auch bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren verwendet werden.
Im vorliegenden Text haben wir Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren zusammengefasst. Die Informationen stammen aus der Zulassungsstudie.
Hinweis: Die Zulassungsstudie wurde zu einem Zeitpunkt durchgeführt, als andere Varianten des SARS-CoV-2-Virus‘ in Deutschland vorherrschend waren als heute. Die aktuelle Wirksamkeit der Impfstoffe kann also niedriger sein als die Wirksamkeit, die in der Studie ermittelt wurde. Lesen Sie mehr zur Wirksamkeit bei aktuellen Coronavirus-Varianten.
An der Zulassungsstudie nahmen etwa 2000 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren teil. Diese wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt den Impfstoff Comirnaty. Die andere Gruppe erhielt einen Placebo-Impfstoff (Schein-Impfstoff) aus Kochsalzlösung. Beide Gruppen bekamen zwei Injektionen in den Oberarmmuskel im Abstand von 21 Tagen. Folgende Fragen wurden in der Studie untersucht:
- Kann die Impfung mit Comirnaty eine Covid-19-Erkrankung verhindern?
- Wie häufig treten Impfreaktionen auf?
- Wie häufig kommt es durch die Impfung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen?
Die Ergebnisse im Einzelnen
Die Untersuchung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren zeigte, dass der Impfstoff Comirnaty eine Covid-19-Erkrankung in dieser Altersgruppe wirksam verhindern kann. Die mit Comirnaty geimpften Kinder und Jugendlichen hatten eine um 100 % geringere Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, als diejenigen, die nicht geimpft waren. Mit anderen Worten: Die Wirksamkeit von Comirnaty in Bezug auf die Verhinderung von Covid-Erkrankungen betrug in der Studie 100 %. Die Anzahl der eingeschlossenen Kinder und Jugendlichen war jedoch vergleichsweise klein, daher ist die Aussagekraft dieser Ergebnisse eingeschränkt.
Nach einer Impfung können Beschwerden an der Einstichstelle auftreten, z.B. Schmerzen oder Rötung. Diese Beschwerden nennt man örtliche Impfreaktion. Es gibt auch Impfreaktionen, die den ganzen Körper betreffen können, wie z. B. Fieber oder Kopfschmerzen. Sie werden auch als systemische Impfreaktionen bezeichnet. Diese Reaktionen sind ein Zeichen dafür, dass sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Impfreaktionen klingen in der Regel nach einigen Tagen von selbst wieder ab.
Örtliche Impfreaktionen (rund um die Einstichstelle)
Die Teilnehmenden der Comirnaty-Gruppe berichteten insgesamt über mehr örtliche Impfreaktionen als diejenigen, die den Placebo-Impfstoff erhalten hatten (genauere Informationen finden Sie in folgender Grafik). Die örtlichen Impfreaktionen waren größtenteils mild bis moderat und innerhalb von ein bis zwei Tagen verschwunden. Schwerer Schmerz an der Einstichstelle wurde von knapp 2 von 100 Kindern und Jugendlichen aus der Comirnaty-Gruppe berichtet. In der Placebo-Gruppe trat kein schwerer Schmerz an der Einstichstelle auf.
Systemische Impfreaktionen (andere Körperteile oder ganzer Körper)
Die Teilnehmenden der Comirnaty-Gruppe berichteten insgesamt über mehr systemische Impfreaktionen als diejenigen, die den Placebo-Impfstoff erhalten hatten (genauere Informationen finden Sie in folgender Grafik). Diese örtlichen Impfreaktionen waren größtenteils mild bis moderat und innerhalb von ein bis zwei Tagen verschwunden. Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit waren die häufigsten systemischen Impfreaktionen. Ein Jugendlicher in der Comirnaty-Gruppe hatte nach der ersten Dosis Fieber höher als 40 Grad.
Wie häufig kommt es durch die Impfung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen?
Weder in der Gruppe derjenigen, die Comirnaty erhalten hatten, noch in der Placebo-Gruppe traten schwerwiegende Nebenwirkungen oder Todesfälle in Zusammenhang mit der Impfung auf. Da die Anzahl der eingeschlossenen Kinder und Jugendlichen jedoch vergleichsweise klein war, konnten seltene schwerwiegende Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden. Das schränkt die Aussagekraft der Ergebnisse ein.
Die Informationen stellen keine endgültige Bewertung dar, sondern basieren auf den besten derzeit verfügbaren Erkenntnissen.
Nächste geplante Aktualisierung: November 2025