Berlin, 05. Mai 2021 - Mit jeder Mahlzeit nehmen wir Fette auf und schicken sie auf eine lange Reise durch den Verdauungstrakt und das Blut. Aber was passiert dabei? Welches Fett wird verbrannt, welches gespeichert und was ist Cholesterin? Wir geben einen Überblick über den Weg der Fette durch den Körper.
Fette zählen neben Kohlenhydraten und Eiweißen zu den Hauptbestandteilen unserer Nahrung. Auch wenn sie sich unter figurbewussten Menschen keiner großen Beliebtheit erfreuen, sind Fette für den Körper überlebenswichtig. Denn Fett dient nicht nur als Energiespeicher: Die Zellen benötigen es als Baustein für ihre umhüllenden Membranen. Auch viele Hormone bestehen zum Teil aus Fetten.
Nahrung ist nur eine mögliche Fettquelle. Tatsächlich werden die meisten lebensnotwendigen Fette vom Körper selbst hergestellt. Ausnahmen bilden die wichtigen Fettsäuren Linolsäure und Alpha-Linolensäure sowie die drei fettlöslichen Vitamine A, E und K. Diese müssen wir über die Nahrung aufnehmen. Linolsäure ist zum Beispiel in Sonnenblumenöl enthalten, Alpha-Linolensäure in Walnüssen, Leinsamen, Raps und Soja. Vollkorngetreide und verschiedene Gemüsesorten decken den Vitaminbedarf.
Der Großteil der Fette, die wir über die Nahrung aufnehmen, sind Triglyzeride. Dazu kommen Cholesterin, Phospholipide und die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Im Essen liegen diese Fette aber nicht isoliert vor, sondern in großen, kettenartigen Teilchen. Außerdem sind sie nicht wasserlöslich. Deshalb müssen Nahrungsfette erst im Verdauungstrakt bearbeitet werden, bevor sie der Blutkreislauf aufnehmen kann.
Wie das Innere der Körperzellen besteht auch das Blut hauptsächlich aus Wasser. Es kann also keine Fette auflösen. Spezielle Transport-Eiweiße sorgen dafür, dass Fette durch den Blutkreislauf zu den Organen gelangen, für die sie bestimmt sind. Diese Transport-Eiweiße geben auf ihrem Weg durch den Blutkreislauf Fette ab und nehmen andere wieder auf. Ein Komplex aus Fettpartikel und Transport-Eiweiß wird Lipoprotein genannt. Gleich mehrmals verändern sich die Lipoproteine in der Zeit, in der sie sich durch das Blut bewegen. Deshalb unterscheidet man verschiedene Sorten Lipoproteine.
Überschüssige Triglyzeride speichert der Körper im Fettgewebe. Sie dienen als Energiereserve, auf die der Körper bei Bedarf zurückgreifen kann, etwa wenn wir intensiv Sport treiben.
Die Fettreserven werden auch bei einem Energiemangel abgebaut, also wenn wir längere Zeit nichts gegessen haben. Vor allem ein niedriger Blutzuckerspiegel regt die Fettdepots dazu an, Triglyzeride freizusetzen. Die Leber nutzt die Energie aus diesen Fetten, um selbst Zucker herzustellen.