Dieter Schmidt
Mein Name ist Dieter Schmidt. Ich bin 1953 geboren. Ich habe 37 Jahre lang sehr stark geraucht. Und habe im Mai 2016 von einem Tag auf den anderen aufgehört zu rauchen.
Ich habe angefangen, als ich damals bei der Bundeswehr war. Das war so eine - wie soll man sagen - Gruppendynamik. Viele haben geraucht und dann denkt man: Okay, man gehört dazu - man raucht auch. Und dann ist das wie so eine Art Droge. Man raucht und glaubt auch, man kann nicht aufhören.
Der Grund, warum ich aufgehört habe, war, dass ich zwei Herzinfarkte hatte und dass ich dringend eine Herz-OP brauchte. Und zwar relativ schnell. Ich hab da ein paar Tage drüber nachgedacht, mir war auch klar, dass ich aufhören musste. Das war natürlich der Schritt und das ist auch eine "Grenze", wenn man als "gesunder" Mensch in eine Klinik geht und wird dann am Herzen operiert. Das ist schon ein ziemlicher Schritt! Ich habe dann wirklich entschieden für mich: Du musst aufhören! Genau einen Tag vor der OP habe ich vor dem Krankenhaus die letzte Zigarette geraucht und das war's für mich.
Ich brauchte keine Methode, um aufzuhören. Das ist eine reine Kopfgeschichte. Weil: Wenn ich aufhöre, dann höre ich auf. Und da bin ich konsequent. Ich kann ja nicht hingehen und sagen, ich rauch' nur 10 Zigaretten am Tag - das bringt ja nichts! Damit komme ich nicht weiter. Also: entweder - oder.
Ich meinte natürlich, dass ich abhängig wäre. Und wenn ich dann aufhöre zu rauchen, dann würde mir irgendwie ein Genuss fehlen. Aber das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Ich habe für mich gemerkt, dass ich - als ich aufgehört habe - einen wesentlich höheren Genuss habe. Indem das Essen besser schmeckt! Die Luft wesentlich angenehmer duftet. Und man ist viel freier, weil man auch nicht unbedingt nach einem Ort sucht, wo man rauchen darf.
Ich hatte weder Entzugserscheinungen noch sonstige "Gelüste" - wie es so schön heißt - noch einmal eine Zigarette zu rauchen. Überhaupt nicht! Es muss irgendein Schalter umgedreht worden sein und der hat gesagt: Nicht mehr rauchen!
Seit diesem Tag vor dem Krankenhausgebäude habe ich keine Zigarette mehr angefasst. Es ist immer eine mentale Sache, denn ich habe ja nicht nur den Kopf zwischen den Schultern, um zum Friseur zu gehen. Sondern der sollte ja auch über meinen Körper herrschen. Und wenn der Kopf sagt, du musst
aufhören, dann musst du aufhören. Noch bestimmt mein Kopf oder mein Gehirn, was ich als Persönlichkeit mache, das, was ich tue und was ich nicht tue.
Heute betrachte ich das Rauchen als einen Fehler. Den hätte ich nicht machen sollen. Denn es hat wahrscheinlich auch dazu geführt, dass ich die zwei Herzinfarkte hatte. Man merkt schon, wenn man so einen "Schuss vor den Bug" bekommen hat. Das Leben ist endlich! Darüber sollte man immer nachdenken.
Wissen ist gesund.