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Wie digitale Lernangebote die Gesundheitskompetenz steigern

Stiftung Gesundheitswissen stellt Evaluationsergebnisse auf der GEBF-Tagung vor

Pressemitteilung 27.02.2023 - 09:50


Berlin, 27. Februar 2023 – Digitales Lernen hält immer mehr Einzug in den Unterricht. Doch gelingt es mit digitalen Lernangeboten auch wirklich, Wissen zu vermitteln? Die Stiftung Gesundheitswissen ist dieser Frage nachgegangen und hat im Rahmen einer umfangreichen Evaluationsstudie untersucht, inwieweit ihr digitales Angebot zur Steigerung der Medien- und Gesundheitskompetenz beiträgt. Auf der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) stellt sie die Ergebnisse vor. 

Um die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen schon frühzeitig zu fördern, hat die Stiftung Gesundheitswissen bereits 2018 die Schulinitiative „Pausenlos gesund“ ins Leben gerufen. Sie umfasst neben zahlreichen crossmedialen Lehrangeboten auch eine eigene Online-Lernplattform, die in unterschiedlichen Kursen insbesondere die digitale Gesundheitskompetenz adressiert. Die Stiftung ist in ihrer aktuellen Untersuchung nun der Frage nachgegangen, inwieweit ein frei verfügbares, digitales Lernangebot die Gesundheits- und Medienkompetenz tatsächlich fördern kann. Zudem wurde untersucht, ob und wie verschiedene Dimensionen der User Experience den Lernerfolg beeinflussen.

Dazu wurde konkret ein Kurs der digitalen Lernplattform evaluiert, der sich mit der Suche nach Gesundheitsinformationen beschäftigt. Insgesamt absolvierten 323 Schüler und Schülerinnen aus allen Bundesländern den Kurs mit dem Titel „Das Hühnersuppen-Dilemma“, der Jugendliche anhand alltagsnaher Beispiele bei der Bewertung von Gesundheitsinformationen im Internet begleitet. 
Ihr Wissen, ihre Erkenntnisse und weitere Determinanten wurden mittels Fragebogen vorher und danach abgefragt. Das Ergebnis: Nach Absolvieren des Kurses verfügten die Schülerinnen und Schüler über eine höhere Gesundheits- und Medienkompetenz sowie einen höheren Wissensstand. Die Teilnehmer erreichten beispielsweise höhere Kompetenzniveaus in den Bereichen Theoretisches Wissen, Praktisches Wissen, Kritisches Denken und Selbsterkenntnis. Einen detaillierten Einblick zu Hintergrund, Methode, Ergebnissen und den Schlussfolgerungen der Studie gibt die Stiftung Gesundheitswissen in ihrem Vortrag „Digitale Lernangebote zur Steigerung der Medien- und Gesundheitskompetenz: Die Entwicklung und Wirksamkeit einer evidenzformierten Onlineintervention und die zentrale Bedeutung der User Experience.“ 

Digitale Medien und das Internet stehen bei Jugendlichen hoch im Kurs. Laut JIM-Studie 2022 haben Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in Deutschland 2022 im Durchschnitt 204 Minuten pro Tag im Internet verbracht. Allerdings unterscheiden sich die Angebote stark in ihrer Qualität und Vertrauenswürdigkeit – oft findet man eine Vielzahl von Informationen. Eine Sonderauswertung der OECD auf Basis der PISA-Studie hatte ergeben, dass nur 45 Prozent der Schülerinnen und Schüler auseinanderhalten können, was online Meinungen und was Fakten sind. Hier braucht es dringend mehr Gesundheits- und Medienkompetenz insbesondere bei Schülerinnen und Schülern, damit sie besser seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden können. 

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