Inhaltsverzeichnis

Wo kann ich Cannabis legal kaufen?

Offizielle Verkaufsstellen für Cannabis wird es vorerst nicht geben. Wer Cannabis legal erwerben möchte, muss Mitglied in einem der „Cannabis Social Clubs“ sein, die ab 1. Juli 2024 den Betrieb aufnehmen dürfen. Vereinsmitglieder ab 21 Jahren können bis zu 50 Gramm Cannabis pro Monat bekommen. Mitglieder zwischen 18 und 21 Jahren erhalten bis zu 30 Gramm mit einem THC-Gehalt von höchstens 10 Prozent. Die Abgabe an Minderjährige ist nicht erlaubt.

In kleinen Modellprojekten will die Bundesregierung zukünftig erproben, wie ein legaler Cannabis-Erwerb in Fachgeschäften aussehen könnte. Lizenzierte Verkaufsstellen sollen dazu wissenschaftlich begleitet werden. Die Ausgestaltung wird in einem weiteren Gesetzesentwurf erarbeitet.

Was sind „Cannabis Social Clubs“?

Cannabis Social Clubs sind Anbauvereinigungen, die gemeinschaftlich und nichtgewerblich Cannabis für den Eigenbedarf anbauen. Erwachsene ab 18 Jahren mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland dürfen hier Mitglied werden. Sie müssen im Verein aktiv mitwirken und dürfen nicht Mitglied mehrerer Vereine sein. Die Mindestmitgliedschaftsdauer beträgt drei Monate. Die gesetzliche Grundlage für Cannabis Social Clubs wird ab 1. Juli 2024 rechtskräftig.

Cannabis Social Clubs finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge. Sie dürfen also kein Geld annehmen, wenn sie Cannabisprodukte an ihre Mitglieder abgeben. Die Beiträge richten sich nach der jeweiligen Satzung.

Das Cannabis darf nur in Reinform abgegeben werden und keine Beimengungen wie Tabak, Nikotin oder Lebensmittel enthalten. Auf der neutralen Verpackung müssen das Erntedatum, die Sorte sowie der durchschnittliche THC- und CBD-Gehalt vermerkt sein. Außerdem sollen Informationen zu den Risiken des Cannabiskonsums und Hinweise zu Beratungs- und Behandlungsstellen angegeben werden.

Fertiges Cannabis darf nicht per Lieferung zugestellt werden. Mitglieder können es nur gegen Vorlage des Mitgliedsausweises und Personalausweises im Club abholen. Cannabissamen hingegen darf man sich liefern lassen – auch als Nichtmitglied.

Was sind illegale Verkaufsstellen?

Trotz der Legalisierung darf man Cannabis nicht überall kaufen, wo es angeboten wird. Tatsächlich gibt es bislang keine legalen Verkaufsstellen. Der Erwerb von Cannabis über das Internet oder von Dealern bleibt weiterhin verboten.

Darf ich selbst Cannabis anbauen?

Mit dem neu beschlossenen Cannabisgesetz (CanG) dürfen Erwachsene bis zu drei Cannabispflanzen selbst anbauen. Selbst angebautes Cannabis darf jedoch nicht an Dritte weitergegeben werden. Das Cannabis, die Pflanzen und die Saat müssen so aufbewahrt und gelagert werden, dass Minderjährige und andere Personen keinen Zugriff darauf haben, z. B. in einem abschließbaren Raum oder Schrank.

Für den Anbau dürfen Erwachsene bis zu sieben Cannabissamen oder fünf Stecklinge pro Monat von Anbauvereinigungen erwerben. Auch ein Erwerb von Cannabissamen über das Internet und die Einfuhr aus EU-Mitgliedstaaten sind erlaubt.

Legalisierung von Cannabis: Was ändert sich?

Bisher war es in Deutschland verboten, Cannabis zu besitzen, anzubauen oder damit zu handeln. Dieses Verbot wurde mit dem Cannabisgesetz, das am 1. April 2024 in Kraft trat, teilweise aufgehoben.

Das Cannabisgesetz erlaubt Erwachsenen ab 18 Jahren bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum zu besitzen oder Cannabis für den Eigenbedarf anzubauen. Der Erwerb soll zunächst über Anbauvereinigungen, sogenannte Cannabis Social Clubs, abgewickelt werden. Als weiterer Schritt ist der probeweise Verkauf in Fachgeschäften geplant.

Seit März 2017 war Cannabis bereits als Arzneimittel zur Therapie bei schwerwiegenden Erkrankungen zugelassen, sofern keine Alternativbehandlung möglich ist – beispielsweise im Rahmen einer Schmerztherapie bei Menschen mit Multipler Sklerose.

Kindern und Jugendlichen ist es nach wie vor verboten, Cannabis zu konsumieren, zu erwerben, zu besitzen oder anzubauen. Auch die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige ist nicht erlaubt.

Warum wurde die Cannabis-Legalisierung beschlossen?

Die Bundesregierung verfolgt mit der Legalisierung von Cannabis folgende Ziele:

  • Konsumenten und Konsumentinnen vor verunreinigten Cannabisprodukten zu schützen
  • Den Cannabis-Schwarzmarkt und die organisierte Drogenkriminalität einzudämmen
  • Kinder und Jugendliche durch verstärkte Aufklärungsarbeit vor Cannabis zu schützen.
Trotz des Verbots konsumieren mehr Menschen Cannabis Cannabis vom Schwarzmarkt birgt Risiken für die Gesundheit

Welche Cannabis-Produkte gibt es?

Cannabis wird meist in Form von Marihuana, Haschisch oder seltener als Haschisch-Öl gehandelt und konsumiert. Daneben gibt es auch künstliche Cannabinoide.

Marihuana Haschisch Haschisch-Öl Künstliche Cannabinoide Produkte mit Hanf
Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte