Berlin, aktualisiert am 24. März 2023 – Schwangere haben ein erhöhtes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Durch eine Covid-Impfung schützen sie sich selbst und ihr Kind. Auf dieser Seite erfahren Sie, was die Ständige Impfkommission zur Impfung bei Schwangeren und Stillenden empfiehlt und was Studien sagen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Covid-19-Impfung ab dem zweiten Schwangerschafts-Drittel. Schwangere sollen demnach zwei Impfdosen mit dem Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer) erhalten. Wurde die Schwangerschaft nach der ersten Dosis festgestellt, sollte die zweite Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Die Impfstoffe Spikevax (Moderna), Janssen (Johnson & Johnson), Nuvaxovid (Novavax) und Valneva (Valneva) werden für Schwangere nicht empfohlen.
Schwangere, die bereits einen Basisschutz mit zwei Impfstoff-Dosen haben, sollen ab dem zweiten Schwangerschafts-Drittel auch eine Auffrischungs-Impfung mit Comirnaty bekommen. Zwischen der zweiten Impfung und der Auffrischung sollten mindestens drei Monate liegen.
Für Schwangere mit bestimmten Vorerkrankungen wird eine weitere Auffrischung mit dem Comirnaty Impfstoff gegen die Omikron-Variante empfohlen. Fragen Sie Ihren Arzt, Ihre Ärztin, ob dies für Sie sinnvoll ist.
Schwere Covid-Erkrankungen sind bei Schwangeren insgesamt selten. Dennoch haben Schwangere im Vergleich zu Nicht-Schwangeren ein höheres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Noch höher ist das Risiko bei Schwangeren mit bestimmten Vorerkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus oder Adipositas. Durch einen schweren Covid-Verlauf kann es zu Schwierigkeiten bei der Schwangerschaft kommen. Auch Folgeerkrankungen des Kindes sind möglich.
Laut Angaben der STIKO schützen die mRNA-Impfstoffe gut vor schweren Verläufen. Der Impfschutz überträgt sich über den Mutterkuchen auch auf das Kind. Allerdings beruhen diese Daten auf anderen Virus-Varianten. Zu der bisher in Deutschland vorherrschenden Omikron-Variante liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor.
Wie sicher die Impfung während der Schwangerschaft ist, wurde in einer systematischen Übersichtsarbeit untersucht.
Diese systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse fasst aktuelle Daten zur Sicherheit von Covid-19-Impfstoffen während der Schwangerschaft zusammen. Dabei wurde untersucht, ob die Impfstoffe häufiger zu folgenden Schwierigkeiten während der Schwangerschaft oder bei der Geburt führen:
- Erhöhter Blutdruck und Präklampsie
- Lösung der Plazenta
- Lungenembolie
- Postpartale Blutung
- Behandlung der Mutter oder des Säuglings auf der Intensivstation
- Fehlgeburten, Totgeburten oder Frühgeburten
- Fehlbildungen beim Säugling, niedriges Geburtsgewicht oder zu geringe Größe
Wer stillt und jünger als 30 Jahre ist, soll zwei Dosen des Impfstoffs Comirnaty (BioNTech/Pfizer) erhalten. Stillende über 30 Jahren können auch zwei Dosen des Impfstoffes Spikevax (Moderna) im Abstand von 4 bis 6 Wochen bekommen. Die Impfstoffe Janssen (Johnson & Johnson) und Nuvaxovid (Novavax) werden für Stillende derzeit nicht empfohlen.
Stillende, die bereits einen Basisschutz mit zwei Impfstoff-Dosen haben, sollen auch eine Auffrischungs-Impfung mit Comirnaty bekommen. Zwischen der zweiten Impfung und der Auffrischung sollten mindestens drei Monate liegen.
Vorliegende Ergebnisse aus einer systematischen Übersichtsarbeit zeigen, dass mRNA-Impfstoffe wie Comirnaty oder Spikevax gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen mit der Muttermilch auf den Säugling übertragen werden. Man geht davon aus, dass die Impfstoffe sehr schnell bereits in der Muttermilch oder im Magen-Darm-Trakt des Kindes abgebaut werden. Mehrere Studien zeigten, dass Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Spike-Protein nach einer Covid-19-mRNA-Impfung in der Muttermilch vorhanden sind. Die Antikörper in der Muttermilch stiegen hauptsächlich nach der zweiten Impfung an. Die Menge der Antikörper in der Muttermilch hängt stark mit der Antikörpermenge im Blut der Mutter zusammen. In den Studien war das Risiko für Impfreaktionen und Nebenwirkungen bei Mutter oder Kind nicht höher als bei der Allgemeinbevölkerung. Nur wenige Frauen berichteten von einer vorübergehenden Verringerung der Muttermilchmenge. Die Milchversorgung normalisierte sich innerhalb von ein bis drei Tagen. Einige Frauen berichteten von einer Zunahme der Milchmenge.
Schützt eine Covid-19-Impfung während der Schwangerschaft auch die Neugeborenen?
Es gibt es Hinweise, dass die Impfung das Risiko für einen schweren Verlauf bei Neugeborenen vermindert. Wissenschaftler aus Israel fanden heraus, das Neugeborene im Alter von bis zu 6 Monaten durch die Impfung ihrer Mütter während der Schwangerschaft ein geringeres Risiko hatten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt oder sogar künstlich beatmet zu werden.