Berlin, 29.11.2023 – Unser Blut versorgt jedes Organ im Körper. Wie schnell es fließt, regelt unter anderem unser Blutdruck - damit es im richtigen Moment genau dort ankommt, wo es gebraucht wird. Wie funktioniert der Blutdruck, was beeinflusst ihn und welche Werte sind normal?

Das Herz pumpt bei jedem Schlag Blut durch die Gefäße in den Körper. Bei diesem Vorgang entsteht von innen ein Druck auf die Wände der Blutgefäße. Das ist der Blutdruck. Wenn man den Blutdruck misst, unterscheidet man zwei Werte:

  • Der systolische (obere) Blutdruckwert gibt den Druck in den Arterien an, während der Herzmuskel sich zusammenzieht und Blut in die Blutgefäße pumpt.
  • Der diastolische (untere) Blutdruckwert misst den Druck, während der Herzmuskel sich entspannt und sich das Herz mit Blut füllt. Dies ist der Druck, der ständig auf den Wänden der Arterien lastet.

Gemessen wird der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (abgekürzt: mmHg). Der obere systolische Blutdruckwert steht vorn. Der untere diastolische Blutdruckwert ist der zweite Wert, der angegeben wird. Beispielsweise hat eine Person, deren Blutdruck 125/80 mmHg beträgt, einen systolischen Blutdruckwert von 125 mmHg und einen diastolischen Wert von 80 mmHg. Oder kurz gesagt: Der Blutdruck beträgt 125 zu 80.

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Tabelle mit Normalwerten Blutdruck
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Normale Blutdruckwerte liegen bei systolisch unter 130 mmHg und diastolisch unter 85 mmHg, hochnormaler Blutdruck bei systolisch unter 140 mmHg und diastolisch unter 90 mmHg.

Von einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte unter 100/60 mmHg liegen. Oftmals treten bei niedrigem Blutdruck keine Beschwerden auf. Er kann sich jedoch durch Symptome wie z. B. Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Blässe oder Ohnmacht bemerkbar machen. Liegt keine krankheitsbedingte Ursache vor, dann ist ein dauerhaft niedriger Blutdruck unbedenklich.

Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der systolische Blutdruck über 140 mmHg und/oder der diastolische Blutdruck über 90 mmHg liegt. Bluthochdruck erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Der Blutdruck passt sich unterschiedlichen Belastungen und Umständen in unserem Alltag an. Wenn man z. B. morgens aus dem Bett steigt, wirkt sich das auf den Blutdruck aus. Er sinkt ab, weil Blut kurzzeitig in die Beine und den Bauchorgane strömt.

Auch die Blutmenge im Körper spielt eine Rolle: Wenn man z. B. beim Blutspenden oder durch einen Unfall viel Blut verliert, sinkt auch der Druck auf die Gefäße.

Auch wenn wir im Sommer stark schwitzen nimmt die Blutmenge und damit auch der Blutdruck ab. Grund dafür ist, dass der Körper insgesamt Flüssigkeit und Elektrolyte , die Flüssigkeit binden, verliert.

Wenn wir aber viel Salz essen, steigt der Blutdruck. Denn Salz bindet viel Flüssigkeit im Körper und die Blutmenge im Gefäßsystem steigt.

Der Körper regelt den Blutdruck in verschiedenen Situationen über unterschiedliche Vorgänge. Manche Vorgänge der Blutdruckregulation wirken kurzfristig, andere über längere Zeiträume.

Kurzfristige Blutdruckregulation Mittelfristige Blutdruckregulation Langfristige Blutdruckregulation

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Die Höhe des Blutdrucks ändert sich im Laufe des Tages. Nach dem Aufwachen steigt er stark an und nimmt im Verlauf des Morgens weiter zu. Nach dem Mittag sinkt der Blutdruck kurzzeitig und steigt dann stetig bis zum Abend wieder an. In der Nacht fällt der Blutdruck ab und erreicht die niedrigsten Werte zwischen 2 und 3 Uhr.

Außerdem beeinflussen viele weitere Umstände den Blutdruck, z. B. Geschlecht, Alter, verschiedene Lebensgewohnheiten und unser Umfeld. So reagiert der Blutdruck auf Temperaturunterschiede: Im Winter ist er höher als im Sommer, da sich die Blutgefäße durch die Kälte verengen und somit einen Anstieg des Blutdrucks bewirken.

Auch wenn wir Sport treiben kommt es zu einem Anstieg des Blutdrucks. Denn beim Sport muss die Muskulatur stärker mit Sauerstoff versorgt werden. Auch Gefühle, wie zum Beispiel Wut und Ärger, sowie andere seelische Belastungen können sich auf den Blutdruck auswirken.

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