Muss ich mit Spätfolgen rechnen?
Mit einer Spätfolge ist nicht zu rechnen, das ist äußerst unwahrscheinlich. Um das besser zu verstehen, möchte ich einmal kurz erläutern, was eine Spätfolge überhaupt ist. Wir behandeln z.B. Menschen, die hohe Blutfette haben, hohes Cholesterin haben. Wir sagen ihnen, sie sollen aufhören mit dem Rauchen, behandeln vielleicht auch noch den Bluthochdruck, um eben zu verhindern, dass sie im hohen Alter einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall bekommen. Das wäre eine Spätfolge. Wir behandeln Menschen mit Diabetes, dass sie im hohen Alter keine diabetische Retinopathie bekommen, dass sie im hohen Alter nicht erblinden. Das wäre eine Spätfolge. Und solche Spätfolgen sind bei der Impfung nicht zu erwarten. Der Impfstoff bleibt zwei Wochen im Körper. In diesen zwei Wochen hat der Körper die Möglichkeit, einen Immunschutz aufzubauen, Antikörper zu bilden und nach zwei Wochen ist der Impfstoff weg. Und deshalb treten Nebenwirkungen, wenn sie denn auftreten, sehr zeitnah nach der Impfung auf.
Können jetzt noch neue Nebenwirkungen bekannt werden?
Wir kennen diese Impfung sehr gut, wir wissen, dass sie hochwirksam ist und mögliche Nebenwirkungen, die auftreten können, die kennen wir auch. Je mehr Menschen geimpft sind, desto eher kann es dann auch noch einmal dazu kommen, dass Nebenwirkungen bekannt werden, von denen wir vorher noch nichts wussten. Aber dass „böse Überraschungen“ auftreten, ist äußerst unwahrscheinlich.
Wie wird sichergestellt, dass seltene Nebenwirkungen erkannt werden?
Zum einen haben wir sehr große Zulassungsstudien, die Sicherheitssignale liefern, und zum anderen gibt es das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), bei dem mögliche Nebenwirkungen gemeldet werden und auch bewertet werden. Es werden dort aber auch Daten aus dem Ausland verarbeitet und dies trägt dazu bei, dass keine mögliche Nebenwirkung „durch den Rost fällt“, dass nichts unerkannt bleibt. Deshalb haben wir eine sehr genaue Beobachtung von allem, was nach der Impfung passieren kann. Jeder Mensch hat natürlich ständig Symptome, die mit oder ohne Impfung auftreten können. Und deshalb muss das PEI sehr große Datenmengen verarbeiten, muss prüfen, ob die gemeldeten Beschwerden und Symptome auch wirklich mit der Impfung kausal in Verbindung stehen. Das kann manchmal etwas dauern, aber es wird sehr sorgfältig und gewissenhaft geprüft.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
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