Mein Name ist Volker, ich bin Jahrgang 1964 und im Rahmen einer Schuluntersuchung wurde zum ersten Mal Hypertonie festgestellt. Aber es war mir damals egal, weil ich war jung, es spielte keine Rolle. Mit 45 hatte ich eine Vorsorgeuntersuchung und es wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt.
Beim Kardiologen hatte ich so einen hohen Bluthochdruck, dass er mich behandelt hatte, als würde ich die nächsten fünf Minuten tot umfallen. Und hat mir auch gezeigt, dass ich eine Herzwandverdickung habe. Das heißt, durch den Blutdruck ist faktisch das Herz so stark beansprucht gewesen, dass da schon eine krankhafte Veränderung sichtbar war. Man selber hat immer so ein Gefühl von Unsterblichkeit. Und dieses Gefühl war in dem Moment etwas weg.
Ich habe über zehn Jahre drei verschiedene Medikamente eingenommen und allein durch diese regelmäßige Einnahme ist zum Beispiel nach fünf Jahren diese Herzwandverdickung komplett verschwunden.
Grund, warum ich vielleicht erst zu spät auch zum Arzt gegangen bin: Ich bin kein Fan von Tabletten, Medikamenten. Ich war einmal im Urlaub, hatte meine Tabletten vergessen und kriegte einen tierischen Schreck und merkte einfach mal, ich bin davon abhängig. Das heißt, wenn ich die nicht nehme, dann kann mein Körper verrückt spielen. Es hat mir dann den Anstoß gegeben, zu sagen, „Ich muss über die Tabletten hinaus noch etwas tun, damit mein Körper auch so, also mit weniger Medikamenten zum Beispiel klar kommen kann. Und da war dann Sport, Ernährung ein Weg.
Ich habe meine Ernährung umgestellt, das heißt, ich nehme nur noch wenig Salz in den Nahrungsmitteln. Wenn es dann nicht schmeckt, kann man immer noch nachsalzen. Aber beim Kochen erst mal kommt wenig ran. Viel mehr frische Sachen, Salate, Obst, Gemüse. Und Fleisch habe ich bisschen eingestellt auf ein-, zweimal die Woche und nächstes Jahr will ich dann mal versuchen, einfach viel, viel weniger Fleisch zu essen.
Mein Mann hat mir zu Weihnachten einen Fitness-Gutschein geschenkt. Und seitdem, seit fünf Jahren bin ich wirklich jeden zweiten, dritten Tag beim Sport und mein Mann muss jetzt immer mit.
Was ich noch umgestellt habe, seitdem ich diese Diagnose habe, dass ich auf meine Aktivitäten achte. Es gibt ja die ganzen Apps, Bewegungs-Apps, und in jedem Handy ist ein Schrittzähler drin. Und man kann feststellen, wie viel Schritte man macht, wie viel laufe ich am Tag. Und durch meine Arbeit als Fotograf, so Untergrenze sind vier Kilometer, Obergrenze sind dann schon elf, zwölf, 13 Kilometer, die ich am Tag zurücklege. Und es führt mich halt dazu, wenn ich weiß, okay, ich habe heute nur einen Tag mit vier Kilometern, dann nehme ich halt eben nicht mal die Rolltreppe, sondern nehme die normale Stufe daneben. Ein, zwei Stationen, die ich mit der Bahn fahren könnte, erledige ich zu Fuß. Klar, muss man dann dafür auch die Zeit haben, ja? Aber durch meinen Beruf und die Selbständigkeit und Gott sei Dank, eigene Planbarkeit kann ich einfach mit meinem Blutdruck und meiner Arbeit das auch wunderbar in Einklang bringen, weil ich mir keinen Stress machen muss.
Also ich bin jetzt kein Gesundheitsapostel, der jetzt asketisch lebt. Ich bin auch Genussmensch. Aber ich würde einfach sagen, ich bin jemand, der bewusst lebt und einfach das in den Alltag integriert.