Ich heiße Peter Zietemann, bin 1947 geboren, bin heute Rentner und in den letzten 25 Jahren war ich selbstständig. Und meine Krankheit, meine Herzkrankheit, das Vorhofflimmern wurde 1992 diagnostiziert.
Es fing eigentlich so an, dass ich mich sehr unwohl gefühlt habe. Ich hatte auch Übergewicht und hatte sehr starke Hitzeattacken, bis dann festgestellt wurde, dass ich eine Überfunktion der Schilddrüse hatte und im Anschluss daran wurde dann im Rahmen eines Herzkatheters ein Herzklappenfehler festgestellt. Und das Vorhofflimmern, das daraus resultiert, damit muss ich halt jetzt umgehen können.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Ich nehme seitdem verschiedene Medikamente, auch Herzmedikamente, und darunter befinden sich auch Blutgerinnungshemmer. Diese müssen engmaschig überwacht werden und derzeit gehe ich alle vier Wochen zu meinem Hausarzt, um diesen Quickwert und INR-Wert festzulegen und die Medikation wieder neu einzustellen.
Blutverdünner bergen ja auch ein Risiko in sich. Mal ein ganz krasses Beispiel: Ich schneide mich oder ich breche mir die Knochen oder ich habe einen Unfall, dann muss ich diesen Pass bei mir haben, der für den Mediziner aussagt oder für die Erste Hilfe aussagt, was eigentlich bei mir anliegt. So dass man sofort Gegenmittel oder Gegenmaßnahmen ergreifen muss, um diese Gerinnung wiederherzustellen.
Eine große Veränderung war, dass ich kontrollierter leben muss, auf mich selbst mehr achten, in allen Lebensbereichen eigentlich, weil ich auch merke, dass gewisse Stressbedingungen bei mir sofort auf's Herz gehen.
Es gibt Lebensmittel, die sind konträr zu meinem Blutgerinnungsmittel und da muss man eben darauf achten, dass man auch da einen gesunden Ausgleich schafft. Ich richte meine Einkäufe natürlich auch anders ein, das heißt, ich gehe öfter einkaufen, weil ich weiß, dass ich ja auch alles, was ich einkaufe, hoch tragen muss. Und meine Belastung ist dann so, dass ich mich oben erst mal hinsetzen muss, auf die Treppe, wieder verpusten muss, um dann die Kraft zu haben, wirklich meine Einkäufe rein zu tragen.
Ich habe da meine eigene Therapie entwickelt für mein Vorhofflimmern oder gegen mein Vorhofflimmern. Ich gehe regelmäßig in die Therme, ins Tauchbecken mit verschiedenen Temperaturen, wo sich die Blutgefäße öffnen und wieder schließen können. Es gibt eine Gegenstromanlage, wo man sich den Rücken massieren lassen kann. Also ich merke, dass sich das Wohlbefinden da ganz besonders einstellt.
Aufgrund meines Gesundheitszustandes mache ich mir natürlich Gedanken
über den Sinn des Lebens und man muss sein Denken immer völlig neu ausrichten und sagen: Du hast das nun mal, Du bist es nun mal und Du kommst aus dieser Nummer nicht mehr raus. Lebe damit und gehe damit ganz vernünftig und normal um.
Mehr Informationen zum Thema Vorhofflimmern finden Sie auf der Internetseite der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.