Diagnose Demenz: Was ist Demenz und welche Formen gibt es?
Demenz ist eine Erkrankung, bei der die geistige Leistungsfähigkeit soweit nachlässt, dass es im Alltag Probleme gibt. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Da steht die Vergesslichkeit im Vordergrund.
Es gibt andere Formen - oder eigentlich bei allen anderen Formen der Demenz steht die Vergesslichkeit nicht so im Vordergrund. Es gibt zum Beispiel die frontotemporale Demenz, bei der Verhaltensstörungen oder Verhaltensveränderungen im Vordergrund stehen. Das heißt, es kommt primär zu einer Vernachlässigung. Die Patienten kleiden sich nicht mehr so akkurat, waschen sich nicht mehr oder nicht mehr so wie früher, sind nicht mehr so ordentlich, werden etwas flapsig, etwas enthemmt. Das heißt, die Angehörigen merken zunächst, dass sich das Wesen verändert, nicht das Gedächtnis.
Es gibt noch andere Demenzformen: die vaskuläre Demenz, wo es zu Durchblutungsstörungen kommt oder wo aufgrund von Durchblutungsstörungen des Gehirns sich eine Demenz entwickelt. Da steht meistens die Verlangsamung im Vordergrund. Das heißt, die Patienten sind deutlich langsamer, die Konzentration ist deutlich schlechter, das Gedächtnis ist aber nicht so schlecht wie bei den Alzheimer-Patienten.
Welche Anzeichen können auf eine beginnende Demenz hinweisen?
Termine vergessen würde darauf hinweisen, wenn es häufiger oder gehäuft vorkommt, dass die Vergesslichkeit zunimmt, Gegenstände verlegen und zwar häufiger verlegen, auch Dinge, die wichtig sind, nicht nur aus Schusseligkeit.Aber wenn es primär darum geht, dass man sich Neues nicht mehr merken kann, die Patienten sagen in der Regel: 'Von früher weiß ich alles, aber was gestern war, das kann ich mir nicht merken.'
Das zweite Symptom, wo es dann schon steil Richtung Demenz geht, ist, dass die Orientierung schlechter wird. Das heißt, die zeitliche Orientierung wird schlechter, man kann sich den Tag nicht mehr merken oder das Jahr.
Wie unterscheidet man zwischen Demenz und Altersvergesslichkeit?
Im Alter wird es in der Regel so, dass man langsamer wird. Das Denken wird langsamer, die Auffassungsgabe wird etwas langsamer, das Arbeitsgedächtnis, das heißt, Dinge, die ich gleichzeitig bearbeiten kann, wird etwas kleiner, die geistige Flexibilität nimmt etwas ab.
Bei der Alzheimer-Demenz ist es so, dass primär das Gedächtnis schlechter wird. Und wer das feststellt, dass primär die Aufnahme neuer Informationen nicht mehr funktioniert, das heißt, ich weiß alles, ich kann über alles diskutieren, ich bin genauso intelligent und pfiffig wie vorher, nur am nächsten Tag weiß ich nicht mehr, was ich am Vortag beredet oder besprochen habe, das wäre ein Warnzeichen.
Die Übergänge sind fließend, so dass man, wenn es ganz früh anfängt, nicht sicher sagen kann - durch ein Interview zum Beispiel - dass es eine Demenz ist und nicht normale Altersvergesslichkeit. Und deswegen muss man es untersuchen.
Eine Kooperation vom Zentrum für Qualität in der Pflege und der Stiftung Gesundheitswissen.