Behandlung durch Konfrontation
In der Expositions- oder Konfrontationstherapie geht es darum, dass der Patient mit dem Therapeuten in die angstauslösenden Situationen geht.
Wie muss man sich den Angstverlauf in einer angstauslösenden Situation vorstellen?
Stellen wir uns eine Grafik vor, auf der senkrechten Achse ist das Angstniveau, also die Ausprägung der Angst aufgetragen, und auf der waagerechten die Zeit, in der man in der angstauslösenden Situation verbleibt. Man geht hinein, z. B. in eine U-Bahn oder in einen Fahrstuhl und die Angst steigt an.
Viele Patienten wenden dann Sicherheitsverhalten an, das heißt sie trinken kaltes Wasser, sie lenken sich mit Musik ab, sie denken Zahlenreihen durch oder ähnliches. Dann entsteht ein Angstverlauf, der sich dadurch auszeichnet, dass die Angst ein bisschen ansteigt, dann wieder abfällt, dann wieder ansteigt, wieder abfällt - wie eine kleine Wellenfunktion.
Wenn dann die angstauslösende Situation vorbei ist - fällt sie ab! In der Expositionstherapie versuchen wir genau dieses Sicherheitsverhalten auszuschalten. Das heißt: Der Therapeut bringt die Patient*Innen dazu, die Angst unter Ausschaltung des Sicherheits- und Vermeidungsverhalten ansteigen zu lassen bis zu einem Punkt, wo sie von ganz alleine abfällt. Das nennt man Habituation oder Gewöhnung.
An diesem Punkt wird die Grund-Befürchtung, die Angst wird ins Unendliche ansteigen - KORRIGIERT. Ganz zentral bei der Exposition ist das Aushalten der Angst. Nur wenn man den Angstanstieg ganz bewusst erlebt, tritt eine sogenannte "korrigierende Erfahrung" ein. Der Patient erlebt, dass die von ihm befürchteten Katastrophen "Ich falle in Ohnmacht!", "Ich krieg einen Schlaganfall!" oder ähnliches nicht eintritt. Diese Erfahrung bildet sich direkt biologisch im Gehirn ab.
Wiederholt man diese Technik möglichst zeitnah hintereinander, erreicht man, dass der Angstanstieg immer flacher wird und der Umschlagpunkt immer früher kommt. Das heißt: die Kurve flacht nach und nach ab, bis man idealerweise auf der Null Linie ist.
Weitere Informationen finden sie unter www.stiftung-gesundheitswissen.de
Wissen ist gesund.