Ich war als Kind total bewegungsfreudig und ich habe Voltigieren gemacht, ich bin geschwommen, Ballett tanzen - alles Mögliche. Und dann ist das irgendwann aus meinem Leben verschwunden. Ich weiß nicht, warum. Vielleicht einfach der Alltag? Das Kinderkriegen? Der Job? Wie auch immer.
Also 20 Jahre lang war das nahezu nicht mehr in meinem Leben präsent. Und dann bin ich ein paarmal sehr schwer krank geworden. Und um mich wieder auf die Beine zu bringen, wurde ich natürlich doch in der Reha wieder mit Sport konfrontiert. Und ich wusste auf jeden Fall, ich kann nur wieder in meine Kraft kommen, wenn ich in die Bewegung komme. Mittlerweile hatte ich ein paar Pfunde zugelegt. Das war also nicht so einfach. Und dann haben die mich morgens um 7 Uhr auf den Stepper gestellt, obwohl ich eigentlich überhaupt keine Kraft hatte. Aber als ich da runterging, zeigte sich: Hey, es tut mir ja doch gut!
Und schon nach kurzer Zeit, wenn du regelmäßig mit kleinen Einheiten anfängst, dann sagt der Körper: Ja! Endlich bewegst du dich wieder. Du bist wieder im Spiel! Und das macht eine Freude und du merkst: Hey, davon will ich mehr! Also mache ich auch weiter.
Ich bin Alexandra Brosowski, Jahrgang 1965. Ich bin keine Leistungssportlerin, aber eine Balletttänzerin im Wasser. Leicht, federleicht und so bewegungsfähig. Also was ich an Land nicht mehr kann, im Wasser kann ich alles noch.
O.K., es ist schon so, dass man als "Moppel" nicht unbedingt alles machen sollte. Weil dann sagt der Körper auch: Sag mal, spinnst du? Aber ich gucke nicht danach, was nicht geht, sondern was geht und was ich gerne mache!
Ich habe mich auch mal einer Laufgruppe angeschlossen, aber da habe ich ganz schnell gemerkt: Das frustriert mich einfach nur. Weil ich immer das Schlusslicht war. Ich hechelte hinterher. Die Anderen waren immer schneller. Und dann merkte ich noch mal ganz klar: Mach das allein! Lauf in deinem Tempo! Sei für dich und lass dich nicht hetzen!
Und das ist das, was ich für mich auch generell mitgenommen habe. Ich mache Sport und Bewegung immer für mich alleine. Zu meiner Uhrzeit, auch in meiner Länge, in meiner Intensität. Ich rolle meine Yogamatte aus und kann Bewegung machen! Also es ist so easy, auch im Alltag! Ich muss nicht unbedingt eine feste Uhrzeit haben. Ich brauche keine Zeiteinheit. Ich brauche nur mich und meinen Willen.
Ich lasse mich nicht mehr davon ausbremsen, dass ich vielleicht "zu dick" bin. Ich tue mir damit ein Liebesdienst an mir selber, weil ich weiß, dass das mich dazu führt, keine Angst zu haben, mich besser und wohler zu fühlen. Eines haben mir meine beiden schweren Erkrankungen ja auch gesagt: Ich habe nur einen einzigen Körper. Ich möchte ihn lieben und ehren und ihn so nehmen, auch mit Krampfadern und Cellulitis. Er ist wie er ist, den muss ich pflegen, weil der soll ja noch ein paar Jahre länger halten.
Es ist total unkompliziert in Bewegung zu kommen. Ich mache die Musik an, drehe das Radio auf und ich kann tanzen. Mein Körper ruft sofort: Danke, dass du dich bewegt hast! Ich schlafe besser, ich fühle mich lebendiger, ich bin frischer. Ich bin auch kräftiger, arbeitsfähiger. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen "Ich bewege mich viel" und "Ich fühle mich super."
Mehr Informationen gibt es auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.