Mein Name ist Elisabeth Wirz, ich bin Industriekauffrau und Veranstaltungskauffrau und bei mir wurde 2012 Diabetes diagnostiziert.
Meine Oma hatte Diabetes, meine Mutter Schwangerschaftsdiabetes. Ich wusste vorher, dass mit jedem Kilo mehr auf der Waage und mit jeder Tüte Chips und jedem Liter Eistee die Gefahr größer ist, dass ich auch an Diabetes Typ 2 erkranke.
Bevor ich die Diagnose Diabetes bekommen habe, war mein Leben sehr turbulent. Ich habe mich 2010 selbstständig gemacht mit einer Firma für Veranstaltungstechnik. Das war eine sehr stressige Zeit. Ich habe quasi alles, was mir in die Finger kam, in mich reingestopft.
Als ich die Diagnose bekommen habe, wurde ich in eine Ernährungsberatung geschickt, habe Medikamente bekommen in Form von Tabletten, habe eine Low Carb-Diät gemacht und erst mal 70 Kilo verloren in einem Jahr. Aber dann kam dieser weltberühmte Jojo, wieder normal angefangen zu essen, Stress. Und schnell war ich wieder bei 135 Kilo.
Dann habe ich mir gedacht: Jetzt hast du wieder alles zerstört, war aber nicht so. Ich wusste es eigentlich einfach nicht besser. Also ich hab dann 2018 wirklich angefangen, langsam Gewicht zu verlieren, habe auch versucht, auf nichts zu verzichten.
Und dann kam der Punkt, an dem ich gesundheitlich auch wieder einen Rückschlag erlitten hatte, die Medikamente nicht mehr vertragen habe und anfangen musste, Insulin zu spritzen. An dem Tag, als ich zum Arzt gegangen bin und habe gefragt, ob wir nicht auf Insulin umstellen können, weil ich die Tabletten nicht mehr vertrage, war ich, ehrlich gesagt, erleichtert. Ich wusste, jetzt habe ich auch die Chance, ganz gezielt meinen Diabetes einzustellen, auch wenn da der Start schwierig war.
Aber nach dem Findungsprozess heute geht es mir super. Zusätzlich zu der Ernährungsumstellung habe ich auch mit Krafttraining angefangen. Das macht mir auch sehr viel Spaß, sollte man auch als Frau keine Angst vor haben. Das ist für mich jetzt ein anderes Ventil, meinen Stress loszulassen, anstatt zu essen wie früher.
Und mittlerweile habe ich die Liebe zum Sport entdeckt, habe auch Fortschritte gemacht und ist für mich ein richtiges Hobby geworden.
Als ich 2020 angefangen habe mit der richtigen Ernährungsumstellung, ist jetzt tatsächlich auch der Insulinbedarf um zwei Drittel gesunken. Also da ist schon noch was möglich und das hat mich persönlich auch sehr gefreut, dass ich da so Erfolge erzielen konnte.
Ich lebe mein Leben und der Diabetes hat sich angepasst. Vorher war mein Leben auf den Diabetes ausgerichtet.
Mein Wunsch wäre es natürlich, komplett vom Insulin noch mal wegzukommen, aber ich hätte jetzt auch kein Problem damit, wenn es jetzt so bleibt, wie es heute ist. Ich muss abwarten, weitermachen, gucken, was passiert. Vielleicht irgendwann brauche ich gar kein Insulin mehr. Wäre schön.